Pullach:Attacke aufs grüne Rathaus

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Christine Eisenmann arbeitet schon im Bauamt im Pullacher Rathaus. Sie will jetzt den Chefsessel. (Foto: Ralph Oehlmann/oh)

CSU-Frau Christine Eisenmann tritt gegen Susanna Tausendfreund an

Von Michael Morosow, Pullach

Die stellvertretende Leiterin der Abteilung Bautechnik, Christine Eisenmann, muss bislang bis in den dritten Stock des Pullacher Rathauses hinauf laufen, um zu ihrem zu Büro gelangen. Wenn es nach ihr geht und nach dem Willen des CSU-Ortsverbands Pullach, dann verkürzt sich ihr Arbeitsweg nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 um zwei Etagen. In den ersten Stock will sie umziehen und zwar ins Bürgermeisterzimmer, in dem seit 2014 Susanna Tausendfreund (Grüne) sitzt und arbeitet. Erwartungsgemäß haben die Mitglieder des CSU-Ortsverbands die gebürtige Münchnerin auf Nummer eins der Kandidatenliste gesetzt und damit zur Bürgermeisterkandidatin gekürt.

Damit ist die 53-Jährige offiziell die erste Herausforderin von Susanna Tausendfreund, aber ziemlich sicher nicht die einzige. Dass die WIP jemanden aus ihren Reihen ins Rennen schicken wird, davon kann man ausgehen; die Aufstellungsversammlung der 2014 gegründeten Wählergruppierung steht am 10. Oktober an. Eine Kampfabstimmung könnte dabei über die Kandidatin oder den Kandidaten entscheiden, weil mehrere Interessenten ihren Hut in den Ring werfen wollen, was auch WIP-Vorsitzender Reinhard Vennekold bestätigt. Die FDP und die SPD dagegen haben sich nach eigenen Darstellungen noch nicht entschieden, ob sie nur auf Listenkandidaten setzen oder auch auf das Bürgermeisteramt schielen sollen. Bei der Zusammensetzung der Kandidatenliste habe man auf die Lebenserfahrung, auf die Gemeinderatserfahrung und auf die jungen dynamischen Menschen gesetzt, die sich unmittelbar dahinter eingruppiert hätten, um dabei mitzuhelfen, dass die CSU wieder stärkste Fraktion im Gemeinderat wird, sagte Christine Eisenmann nach ihrer einstimmigen Wahl zur Spitzenkandidatin.

Dass nur drei der 20 Kandidaten weiblichen Geschlechts sind, gefällt aber auch der Rathausangestellten nicht: "Wir haben eine starke Truppe, allein an unserer Frauenquote von 16 Prozent müssen wir noch arbeiten", sagte Eisenmann. Auf der Liste rangieren hinter ihr vier Mitglieder des aktuellen Gemeinderats, der Reihe nach Andreas Most, der 2014 in der Stichwahl Susanna Tausendfreund unterlegen war, Caroline Voit, Walter Mayer und Benno Schroeder. Auf sechs nominiert ist Sebastian Westenthanner, der Sohn des Altbürgermeisters Jürgen Westenthanner, der selbst von Platz 19 aus auf Stimmenfang gehen wird.

Die 20 Kandidaten: 1. Christine Eisenmann, 2. Andreas Most, 3. Caroline Voit, 4. Walter Mayer, 5. Benno Schroeder, 6. Sebastian Westenthanner, 7. Florian Leeb, 8. Manfred Müller, 9. Sabine Lämmle, 10. Andreas Müller, 11. Daniel Maier, 12. Thomas Leeb, 13. Valentin Grünäugl, 14. Hans Ehm, 15. Hans-Gerd Krause, 16. Moritz Schäfer, 17. Dietmar Brandstetter, 18. Alexander Pablitschko, 19. Jürgen Westenthanner,20. Axel Pfeiffer.

© SZ vom 25.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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