Pullach:Ansprechpartner für Sorgen aller Art

Lesezeit: 2 min

Pullachs Bürgermeisterin würdigt Erfolge der Jugendsozialarbeit an den Schulen

Von Michael Morosow, Pullach

Mit einer Verneigung vor der Jugendsozialarbeit an den Schulen in ihrer Gemeinde hat sich die Pullacher Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) in die Sommerferien verabschiedet. In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gegen den Kummer am Schulhof" hat sie die jüngste Entscheidung des Gemeinderats, die Jugendsozialarbeit um weitere zehn Stunden pro Woche aufzustocken, zum Anlass genommen, die segensreiche Wirkung des pädagogischen Angebotes herauszustellen.

Tausendfreund berichtet von Elftklässlern, die notorisch die Schule geschwänzt hätten, dann aber mit Hilfe der Pädagogen auf die Fachoberschule gewechselt und wieder hineingefunden hätten in einen geregelten Alltag. Von Mädchen, die magersuchtgefährdet gewesen seien und sich den Sozialarbeitern anvertraut hätten, von Flüchtlingskindern, die sich in der Grundschule an die Jugendsozialarbeiter wenden und von unbegleiteten Geflüchteten auf der Burg Schwaneck, die zwar nicht mehr in Pullach wohnten, aber immer noch zum Fußballspielen an das Gymnasium kämen. "Ein schöner Beweis, wie ich finde, für die tolle Arbeit, die die Pädagogen an den Schulen leisten", schreibt Tausendfreund.

Ein Schlagwort, das immer wieder auftauche, sei Mobbing. Mit Hilfe der Jugendsozialarbeit werde Mobbing früh erkannt und bereits in den Ansätzen verhindert. An der Grundschule böten Katrin Konitzer und Eveline Chmiel neben Klassenprojekten auch "Einzelfallarbeit" an. Eveline Chmiel habe ihr von einem Jungen berichtet, der ziemlich traurig gewesen sei über das Ende seiner "Stunden" bei ihr. "Er meinte, er werde auf jeden Fall noch seinen Enkeln berichten, wie gut ihm die Betreuung getan habe - und das sagte ein Grundschüler!", heißt es in der Pressemitteilung der Bürgermeisterin.

An der Josef-Breher-Mittelschule hätten die Pädagogen Christian Schweyer und Andrea Niedermayer mehrere Projekte entwickelt. In den sechsten Klassen etwa werde vor allem die Sozialkompetenz der Buben und Mädchen geschult, für die Siebtklässler stehe eine Kulturwoche auf dem Programm, bei der auch Toleranz und Respekt thematisiert würden, und in der achten Klasse gehe es schon darum, mit den Jugendlichen gemeinsam herauszufinden, wo es beruflich für sie einmal hingehen könnte.

"Es ist schön zu sehen, wenn man merkt, wie Jugendliche, die früher Selbstwertprobleme hatten, plötzlich mit beiden Beinen im Leben stehen", zitiert die Bürgermeisterin den Pädagogen Schweyer von der Mittelschule. Als sie selbst zur Schule gegangen sei, habe es beinahe in jeder Klasse Kinder gegeben, die keinen Anschluss gefunden hätten, schreibt Susanna Tausendfreund. "Das ist viel seltener geworden. Zum Glück, denn jede Stunde, in der sich Schüler nicht wohlfühlen, ist eine zu viel."

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: