Pullach:Alltag der Spionagearbeit

Die Welt der Spionage ist oft weniger geheimnisvoll, als man denkt. Denn auch die Arbeit beim Bundesnachrichtendienst ist letztlich ein alltäglicher Job. (Foto: Fotos: Martin Lukas Kim)

Fotografische Dokumente über den BND

Von Stefanie Schwetz

Pullach - Einst, zur Zeiten der alten Bundesrepublik, war Pullach das Zentrum bundesdeutscher Spionagearbeit, bis der dort ansässige BND in die neue Hauptstadt nach Berlin umzog. Etliche nachrichtendienstliche Erkenntnisse wurden dort gesammelt. Manches wuchs sich zur Affäre aus. Im Jahr 2014 dokumentierte der Fotograf Martin Lukas Kim die Stätten der Aufklärungsarbeit mit der Kamera. Die Aufnahmen entstanden im Auftrag des BND. Unter dem Titel "Nachts schlafen die Spione" veröffentlichte die Behörde 2014 einen Bildband mit Kims Fotografien. Nun sind die Aufnahmen im Foyer des Bürgerhauses Pullach, Heilmannstraße 2, zu sehen, daneben Bilder der heutigen BND-Zentrale in Berlin. Wie aus der Zeit gefallen wirkt da im Vergleich der Pullacher Kosmos: Büros mit Bergen von Akten, Papieren und Zeitschriften, die auf private Interessen schließen lassen, ein verwunschener Garten und drumherum zur Abschreckung ein mit Stacheldraht drapierter Sichtschutz. Der ganz normale Arbeitsalltag konspirativer Unternehmungen offenbart sich in diesen Fotografien. "Licht. Schatten. Der Bundesnachrichtendienst 1956 bis 2017" - so lautet der Titel der Pullacher Ausstellung, der auf die Doppelbödigkeit der Spionage abzielt und auf die gespaltenen Identitäten der Spione.

An diesem Mittwoch, 12. Juli, ist der Fotograf Martin Lukas Kim zum Künstlergespräch ins Bürgerhaus eingeladen, um von 19 Uhr an Auskunft über seine Arbeit zu geben. Bis zum 22. Juli ist die Fotodokumentation noch dienstags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen.

© SZ vom 11.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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