Protestnote:Druck machen

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Haar fordert ein Nein des Landratsamtes zu Grasbrunner Gewerbegebietsplänen

Von einer Klage ist derzeit nicht die Rede, aber die Gemeinde Haar wird sich erneut in einer Stellungnahme klar von den Grasbrunner Plänen distanzieren, in Keferloh ein Gewerbegebiet auszuweisen. Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung ohne Debatte einem Antrag der CSU angeschlossen, ein entsprechendes Schreiben an Landrat Christoph Göbel (CSU) zu formulieren.

Derzeit liegt die Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Grasbrunn im Landratsamt zur Genehmigung vor. Angeblich seit Mai, wie es in der Sitzung hieß. Eine Entscheidung des Landratsamts steht noch aus. Die Haarer CSU verweist in ihrem Antrag darauf, dass die Gemeinde Haar vor einem Beschluss der Kreisbehörde ihren Standpunkt noch einmal verdeutlichen sollte. Bis Ende August, so heißt es in dem Antrag, dürfte die Frist des Landratsamts für eine Entscheidung ablaufen. Allerdings spricht bis dato wenig dafür, dass das Landratsamt sich einer Flächennutzungsplanänderung entgegenstellen würde. Die Behörde wie auch der Regionale Planungsverband signalisierten stets ihr Einverständnis mit dem Grasbrunner Vorhaben. Der Widerstand aus Haar freilich gegen das 4,8 Hektar große Gewerbegebiet ist groß. Die Lokalpolitiker dort erinnern an die historische Bedeutung des Weilers Keferloh, die Erholungsfunktion des Gebiets und die fehlende Anbindung an Siedlungsstrukturen und drohende Verkehrsprobleme.

Im Gemeinderat steht man über alle Fraktionen hinweg eindeutig kritisch den Gewerbeplänen gegenüber. Die Gründe wurden im Beteiligungsverfahren der Gemeinde Grasbrunn mitgeteilt und liegen auch dem Landratsamt vor. Die Haarer CSU geht allerdings noch weiter und führt allgemeine Bedenken gegen die Ausweisung eines solch großen Gewerbegebietes in unmittelbarer Nähe ins Feld: So müsse man dem Landratsamt klarmachen, dass zum Beispiel dem "Gebot des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden" zuwider gehandelt werde, wie es in Paragraf 1 des Baugesetzbuchs formuliert ist, wenn die Grasbrunner ihren Flächennutzungsplan wie von ihnen gewünscht ändern könnten, hieß es.

© SZ vom 06.08.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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