Pläne zur Verdichtung:Taufkirchen muss Mehrfamilienhaus billigen

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Wo der Neubau geplant ist, steht bisher ein Restaurant. (Foto: Claus Schunk)

Den Gemeinderäten ist der geplante Neubau mit Wohnungen und Läden am Hohenbrunner Weg zu massiv. Das Landratsamt sieht aber keinen Grund für eine Ablehnung. Deshalb wird das Einvernehmen wohl erteilt

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Gemeinde Taufkirchen wird einer Anfrage für den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Ladenflächen und Tiefgarage am Hohenbrunner Weg voraussichtlich nun doch zustimmen - wenngleich nicht ganz freiwillig. Denn nachdem der Bauausschuss des Gemeinderats den zugehörigen Vorbescheid im Mai noch abgelehnt hatte, landete dieser beim Landratsamt als Genehmigungsbehörde. Und dort sah man - anders als im Rathaus - keine triftigen Gründe, wieso die Anfrage zurückgewiesen werden sollte.

In der Folge räumte das Landratsamt der Gemeinde die Möglichkeit ein, ihre Entscheidung zu revidieren - und das wird der Bauausschuss voraussichtlich auch tun: Zwar vertagte das Gremium einen Beschluss, um erst noch weitere Unterlagen aus dem Landratsamt anzufordern. Jedoch steht der Ausschuss nun "der Erteilung des Einvernehmens positiv gegenüber", wie es Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) abschließend formulierte.

Der Rathauschef und die Ausschussmitglieder haben sich in den vergangenen Jahren schon mehrfach mit Anfragen zu dem Grundstück mit den Hausnummern 3 bis 5 am Hohenbrunner Weg beschäftigt. Dort befindet sich aktuell ein Gebäudekomplex, der unter anderem das Restaurant Thaituna beheimatet. Im September 2018 lehnte der Bauausschuss eine Voranfrage ab, in der von 20 neuen Wohnungen die Rede war. Dies wäre eine "massive Nachverdichtung mit reiner Wohnnutzung", die sich "nicht in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und sich städtebaulich negativ auf den erweiterten Ortskern auswirken würde", hieß es damals vonseiten der Gemeinde. In einem zweiten Anlauf im Mai versuchte es der Antragsteller dann mit weniger Wohnungen und zwei Ladenflächen, was eher der Idee eines Mischgebiets entspricht, das der Bebauungsplan vorgibt.

Doch auch diese Pläne lehnte der Bauausschuss ab - entgegen dem Vorschlag der Rathausverwaltung. Diese hatte eine Zustimmung empfohlen, weil sich das Vorhaben ihr zufolge durchaus in die Umgebung einfügt. Anders sah das etwa Peter Hofbauer (Freie Wähler), der vor einer "massiven Bebauung" warnte. Zudem äußerten weitere Ausschussmitglieder Kritik an der unzureichenden Zahl von Parkplätzen. Debatten gab es auch wegen der Bäume und der Grünordnung, jedoch sei das inzwischen "geregelt" worden, sagte Bauamtsleiter Stefan Beer. Nun deutet also alles darauf hin, dass die Voranfrage positiv beschieden wird. In einem nächsten Schritt müsste der Bauwerber dann einen konkreten Bauantrag einreichen.

© SZ vom 28.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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