Ottobrunn:Wohnungen für Obdachlose

Ottobrunn mietet ein Haus für bedürftige Menschen an

Auch im so reichen Landkreis München gibt es Menschen ohne feste Unterkunft. Weit mehr als 200 Menschen sind nach Schätzungen des Landsratsamtes München derzeit obdachlos - Tendenz, lässt der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt verlauten, steigend. Die Gemeinde Ottobrunn will Fällen von Wohnungslosigkeit nun mit der Bereitstellung eines Hauses für Obdachlose begegnen; hierfür hat der Bauausschuss der Kommune der Anmietung einer derzeit leer stehenden Immobilie in der Roseggerstraße zugestimmt.

In der Gemeinde Ottobrunn, der kleinsten Kommune des Kreises, ist Wohnraum mehr als knapp. Umso erfreuter zeigte sich Bürgermeister Thomas Loderer (CSU), dass es gelungen sei, ein Gebäude für Menschen zu sichern, die selbst eben keinen Wohnraum finden können. Es handelt sich um ein kleineres Haus, älteren Baujahrs, teilte Hauptamtsleiter Wolfgang Walter mit - in diesem bestünden zwei voneinander getrennte Wohnbereiche - Investitionen seitens der Verwaltung seien nicht notwendig. Die Gemeinde selbst übernimmt die Trägerschaft für das Gebäude und entscheidet letztlich auch darüber, wer für eine "gewisse Zeit" einziehen darf. Bereits seit einigen Tagen, sagte Walter, seien dort zwei Erwachsene und drei Kinder untergebracht.

Die Gemeinde wird die Wohnungen künftig an sogenannte Wohnungsnotfälle und auch anerkannte Flüchtlinge vergeben. Denn gerade letztere hätten es nach ihrer Anerkennung schwer, auf dem vollkommen überhitzten Wohnungsmarkt eine dauerhafte Bleibe zu finden - und belegten daher Plätze in Flüchtlingsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen. Mit der Anmietung von Wohnungen könne die Gemeinde hier einen eigenen Beitrag leisten, sagte Loderer.

© SZ vom 20.02.2016 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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