Neuwahlen bei SPD-Ortsvereinen sind in der Regel so spannend wie Jahreshauptversammlungen von Schrebergartenvereinigungen. Meist steht vorher schon fest, wer zur Wahl steht - beziehungsweise gewählt wird. Die bisherigen oder auch neuen Vorsitzenden berichten aus der Arbeit im Ortsverein; die Fraktionschefs aus der Arbeit in den Fraktionen. Alles also ziemlich vorhersehbar.
Die Ottobrunner SPD bildet da keine Ausnahme - eigentlich. In diesem Jahr versuchte der Ortsverein unter der Führung des bisherigen Vorsitzenden Robert Axtner - und so viel darf verraten werden: auch weiter amtierenden Vorsitzenden -, die Veranstaltung aufzupeppen. Sie fragten bei der neuen SPD-Kreisvorsitzenden Bela Bach an, ob sie als Gastrednerin auftreten wolle. Bach sagte zu - und kurzfristig wieder ab. Aus terminlichen Gründen. Schade für die Ottobrunner. Schade für Bach; schließlich wird es Zeit, dass die 24-jährige Planeggerin mit ihrer Profilschärfung in der Öffentlichkeit beginnt.
Doch bei den Genossen im Landkreis gibt es zum Glück Annette Ganssmüller-Maluche, die gerne bei solchen Gelegenheiten in die Bresche springt - und die, gleichwohl nicht Lieblingskind der Partei, mittlerweile so etwas wie deren Aushängeschild ist. Die Ismaningerin bereicherte also an Belach Bachs statt die Jahreshauptversammlung mit ihrer Anwesenheit und ihrem Bericht aus der Arbeit der Kreistagsfraktion. Pikant an Ganssmüller-Maluches Besuch, beziehungsweise an Bachs Absage: Vor wenigen Wochen unterlag Ganssmüller-Maluche im Rennen um den Kreisvorsitz Bach - doch die kann von ihrem Sieg bisher nicht im Ansatz profitieren.
Die Ottobrunner haben übrigens Robert Axtner im Amt bestätigt - für ein Jahr. Dann will der Vorsitzende den Übergang einleiten und das Amt an seine "Wunschnachfolgerin" und Gemeinderätin Sabine Athen übergeben. Stellvertreterinnen bis dahin sind Athen und die einstige Bürgermeisterkandidatin Ariane Wißmeier-Unverricht.