Ottobrunn:Neuer Verein, neuer Schwung

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Gemeinde professionalisiert ihre Städtepartnerschaften

Man kann sagen, es sollten klare Verhältnisse geschaffen werden. Zwar hat auch die vergangenen 21 Jahre, seit denen der Freundeskreis der Partnergemeinden Ottobrunn als lockerer Zusammenschluss gleichgesinnter Bürger besteht, alles funktioniert. "Wir beginnen aber jetzt mit einem Jugendaustausch", sagt Vorsitzender Hans-Günter Paul. Und da braucht man eine Rechtsperson, die handeln kann. Daher haben die Mitglieder nun formal einen Verein gegründet mit dem Ziel, bis September als gemeinnütziger Verein eingetragen zu sein.

"Der Freundeskreis konnte bisher kein Konto eröffnen, das haben immer Privatpersonen getan", sagt Paul. Auch soll der Verein eine Haftpflichtversicherung abschließen können, damit nicht das Ehepaar Mauneau, das die Jugendlichen im Juni in Mandelieu-La Napoule betreut, das Risiko trägt, wenn etwas passiert.

Wie so viele Gemeinden pflegt Ottobrunn Städtepartnerschaften, eben mit Mandelieu, einer Stadt in Frankreich westlich von Cannes, mit Nauplia in Griechenland und Margreid in Südtirol. Jedes Jahr findet eine Reise für Erwachsene statt, man will sich kulturell austauschen. 2017 im Februar beispielsweise fuhren 93 Ottobrunner zum Mimosenfest nach Mandelieu. Im Oktober kamen 54 Franzosen zum Gegenbesuch. Im Oktober 2018 fuhren einige Ottobrunner zum Erntedankfest in Margreid. Es gab schon viele interessante Reisen, bei denen die Ottobrunner in die Kulturen der Partnergemeinden eintauchten. "Es sind auch einige richtig gute Freundschaften entstanden", sagt Paul.

Wie bei so vielen anderen Partnerschaftsvereinen beteiligen sich aber vor allem Ältere. Auch bei der Gründungsversammlung nun lag das Durchschnittsalter der 35 Mitglieder laut Paul bei mehr als 70 Jahren. "Darunter leiden wir", sagt er. "Deshalb wollen wir zusätzlich den Jugendaustausch anregen." Am liebsten ist ihnen, wenn Junge und Erwachsene zusammen fahren. "Das tut den 13- bis 17-Jährigen auch mal ganz gut, mit einem 70-Jährigen zu verreisen und zu sehen, dass der auch noch ganz gut drauf ist", sagt Paul. Und so fahren von 14. bis 23. Juni zwölf Jugendliche und 31 Erwachsene nach Frankreich. Ziel ist immer das gegenseitige kulturelle Kennenlernen, der Austausch. So sollen die Jugendlichen übersetzen. Außerdem ist geplant, dass Deutsche und Franzosen gemeinsam Boule spielen. Die Ottobrunner üben schon dafür.

© SZ vom 15.05.2019 / dabo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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