Ottobrunn:Mehr Bäume, weniger Verkehr

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Kinder und Teenager tragen bei Ottobrunns Jugend-Bürgerversammlung Ideen vor

Von Johanna Lehn, Ottobrunn

Kinder an die Macht. Diesen Eindruck erweckte die erste Jugend-Bürgerversammlung im Ottobrunner Wolf-Ferrari-Haus am Donnerstagnachmittag, zu der die Gemeinde seit langer Zeit wieder einmal geladen hatte. Zwar war die Resonanz mit etwa 15 Kindern und Jugendlichen nicht allzu groß, Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) war dennoch zufrieden. Es müsse sich erst herumsprechen, dass es diese Veranstaltung wieder gibt, sagte er zu Beginn. Umso erfreuter war er über die Anträge der Kinder und Jugendlichen, die zuvor schriftlich oder spontan während der Sitzung gestellt wurden.

Tamara und Max von der Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße sind unzufrieden mit der großen Wiese beim Abenteuerspielplatz an der Drosselstraße. Kinder streiten sich um die Torwand dort. Ihr Antrag: Die Wiese durch einen Zaun teilen. Max zeigte auf einem selbstgemalten Plakat, wie er sich das vorstellt: Auf der einen Hälfte zwei Tore, und auf der anderen eine Rutsche und eine Seilbahn.

Für jeden Antrag meldeten sich Gemeinderatsmitglieder als Paten, die mit den Kindern gemeinsam ihr Anliegen weiter verfolgen wollen. Um die Wiese kümmert sich die dritte Bürgermeisterin Ariane Wißmeier-Unverricht (SPD). Sie finde es wichtig, dass die Kinder bei der Nutzung von Grünflächen im Ort mitreden.

Tamara stellte einen zweiten Antrag: Im Ort sollen mehr Bäume gepflanzt werden, zum Beispiel auf dem sogenannten Johannitergrundstück. Elif, ebenfalls von der Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße, fühlt sich auf dem Zebrastreifen am Isar-Center nicht sicher. Sie beantragte, dass dort ein Warnschild aufgestellt wird, damit die Autofahrer vorsichtiger fahren. Auch für diese beiden Anträge fanden sich Gemeinderatsmitglieder.

Alexander von der Pfadfinderschaft St. Georg Ottobrunn hatte gleich mehrere Anliegen. Die Busse sollen pünktlicher fahren. Dafür regte er eine sogenannte Linienbeeinflussung an, wie es sie in München schon gibt: eine Art grüne Welle, gesteuert durch die Fahrer. Außerdem beantragte er, dass die Busse abends auch nach 23.50 Uhr noch fahren, da sie die einzige Transportmöglichkeit für viele Jugendliche sind. Für die Tempo-30-Zone vor dem Gymnasium forderte er eine bessere Beschilderung. Zudem sei es sei unnötig, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, deshalb er eine Kampagne dagegen an. Auch dadurch würde das Überqueren der Straße ungefährlicher, sagte er. Ein weiteres Thema ist der Radverkehr. Der solle sicherer werden. "Man muss im Ort nicht mit dem Auto fahren", sagte Alexander. Zwei Gemeinderatsmitglieder und sechs Pfadfinder arbeiten nun mit ihm daran, den Verkehr in Ottobrunn zu verbessern. Sowohl auf zwei als auch auf vier Rädern.

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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