Ottobrunn:Kunstrasen kommt vielleicht doch

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Bürgermeister Thomas Loderer will ablehnenden Beschluss aufheben

Der amtierende Ottobrunner Gemeinderat wird sich noch im März mit dem möglichen Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes am Haidgraben befassen, den das Gremium im vergangenen Jahr mehrheitlich abgelehnt hat. Es gehe in den kommenden Wochen darum, "den negativen Gemeinderatsbeschluss aufzuheben", sagt Bürgermeister Thomas Loderer (CSU). Auch die SPD-Fraktion im Gemeinderat zeigt sich neuen Beratungen gegenüber offen. "Als wir den Kunstrasen das erste mal abgelehnt haben, hatten wir einfach zu wenig Informationen", sagt SPD-Gemeinderätin und Bürgermeisterkandidatin Sabine Athen. "Wir können uns das aber gerne noch einmal anschauen, wollen die Entscheidung aber auch nicht übers Knie brechen.".

"Wir haben lange über das Projekt gesprochen. Deshalb sehe ich jetzt auch keine Notwendigkeit, die Planungen einem dann neu gewählten Gemeinderat zu überlassen", sagt Loderer. "Wir arbeiten ja normal weiter." Aus seiner Sicht gehe es jetzt darum, schnell einen Grundsatzbeschluss zu fassen und in die konkreten Planungen einzusteigen. Die finale Entscheidung werde dann ohnehin das neu gewählte Gremium treffen. Loderer sagt aber auch, hätten die Sozialdemokraten in den Etatverhandlungen nicht signalisiert, über den Kunstrasenplatz noch einmal beraten zu wollen, wäre das Thema vom Tisch gewesen: "Hätten sich alle dagegen ausgesprochen, würden wir darüber nicht beraten."

Grünen-Bürgermeisterkandidatin Tania Campbell lehnt den Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes indes weiterhin ab. "Das ganze letzte Jahr frage ich immer wieder Fußballspieler aus Ottobrunn, deren Eltern, Betreuer und Trainer, ob sie dieses zweite Kunstrasenfeld brauchen", sagt Campbell. "Bisher hat das noch niemand bejaht." In Zeiten der Diskussion um die Verschmutzung durch Mikroplastik bedürfe es nicht einer weiteren Versiegelung von in Ottobrunn ohnehin spärlich vorhandenen Flächen, sagt Campbell. Auch sei "die Thematik der Pflege eines Plastikfeldes" sowie die Frage der Entsorgung des Platzes am Ende seiner Lebensdauer nach 12 bis 15 Jahren bisher im Gemeinderat nicht behandelt worden, kritisiert Campbell.

Loderer sagt, der Gemeinderat solle das Thema noch einmal in aller Gründlichkeit angehen. "Ich will nichts überstürzen, aber das nervige Blockieren muss auch einmal aufhören." Für Sabine Athen ist wichtig, "echte Alternativen zu prüfen" wie ein granulatfreies Feld. "Wir haben jetzt mehr Informationen, also können wir darüber auch reden."

© SZ vom 27.02.2020 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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