Ottobrunn:Konzentration auf die Seelsorge

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Pfarrer Ringhof übernimmt neu organisierten Pfarrverband

Von Daniela Bode, Ottobrunn

Stefan Scheifele hat seine Aufgabe erledigt. Der Priester war Anfang 2018 nach Ottobrunn gekommen, um die Pfarrverbände Vier Brunnen und Ottobrunn neu zu organisieren. "Die Strukturen müssen stehen, dass hier ein neuer Seelsorger anfangen kann und nicht seine ganze Kraft in Organisatorisches legen muss", sagte er damals. Nun fängt am 21. November Martin Ringhof als neuer Leiter des gemeinsamen Pfarrverbands Vier Brunnen-Ottobrunn an. Insgesamt ist er damit für sieben Kirchen zuständig: St. Magdalena, St. Otto und St. Albertus Magnus in Ottobrunn, St. Stephanus in Hohenbrunn sowie St. Stephan in Putzbrunn mit den Filialkirchen St. Ulrich in Grasbrunn und St. Aegidius in Keferloh. Mit Ringhof dürfte in dem Pfarrverband wieder mehr Kontinuität einkehren. Er wird bestimmt länger bleiben als sein Vorgänger. Scheifele zieht derweil weiter.

Ringhof sagte zu, als ihn das Erzbischöfliche Ordinariat fragte, ob er sich das neue Amt vorstellen könne. Die schiere Größe von 15000 Gläubigen schreckte den 43-Jährigen nicht ab. "Wo ich jetzt bin, sind es auch 8000 Gläubige", sagt der Pfarrer. Kurze dunkelblonde Haare, verschmitztes Lächeln, weiches Bairisch. Derzeit leitet er den Pfarrverband Ampfing im Landkreis Mühldorf. "Die Kirche retten kann ein Mensch sowieso nicht. Mit Gottvertrauen wird es schon irgendwie gehen."

Stefan Scheifele wird in seinem Pfarrersamt abgelöst. (Foto: Claus Schunk)

Auf sich selbst und seine Erfahrung vertrauen kann er schon auch. Immerhin steuert er die Geschicke des Pfarrverbands Ampfing seit acht Jahren. Davor arbeitete er ein Jahr als Pfarrvikar in der Stadtkirche Mühldorf. Die erste längere Berufserfahrung sammelte er nach der Priesterweihe 2007 drei Jahre als Kaplan in Teisendorf im Landkreis Berchtesgadener Land.

Neue Strukturen sind da. Ringhof kann nun den Kirchenalltag wieder mit mehr Leben füllen. "Ich habe viele Ideen, ich muss aber erst einmal sehen, was sinnvoll ist, und will mit den Leuten Ziele formulieren", sagt er. Er will sich erst einmal alles ansehen und die Vogelperspektive einnehmen. In Ampfing hat er beispielsweise besondere Gottesdienste wie einen Valentinstagsgottesdienst für Paare ins Leben gerufen. Ihm gefällt auch die Idee, sich mit anderen "gesellschaftlichen Playern" zusammenzusetzen. Wobei der Pfarrer keineswegs eins zu eins kopieren will, was er in Ampfing voranbrachte. Er will individuelle Lösungen finden. "Für mich ist nicht die erste Frage: Wie kriege ich die Leute in die Kirche, sondern was kann die Kirche für die Leute tun." Wenn er sich nicht um solche Fragen kümmert, ist er wahrscheinlich wandern, liest, hört klassische Musik oder besucht seine Familie in Laufen an der Salzach. Denn Freizeit, die will er sich auch gönnen.

© SZ vom 21.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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