Ottobrunn:Günstige Wohnungen ohne Aufzüge

Auf zwei gemeindeeigenen Grundstücken an der Hochacker- und Gartenstraße in Ottobrunn werden insgesamt zwölf Wohnungen mit vergünstigten Mieten errichtet. Der Gemeinderat hat bei einer Gegenstimme den Grundsatzbeschluss gefasst, das Projekt durch die kommunale Baugesellschaft München-Land verwirklichen zu lassen.

Prinzipielle Kritik an dem Projekt wurde im Gemeinderat nicht laut; es herrscht vielmehr fraktionsübergreifende Übereinstimmung, dass in Ottobrunn günstiger Wohnraum vor allem für Familien benötigt wird. Und genau an die soll sich das Angebot auch richten. Allerdings kritisierte die Fraktionssprecherin der Bürgervereinigung Ottobrunn, Erika Aulenbach, dass an den Wohnhäusern keine Aufzüge angebracht werden sollen. "Das ist für mich diskriminierend", sagte Aulenbach. "Wenn einem Mieter etwas passiert, er nicht mehr die Treppen rauf kommt, muss er ausziehen. Das geht so nicht."

Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) wollte diese Kritik so nicht stehen lassen und verwies darauf, dass an den Gebäuden Raum für mögliche Nachrüstungen mit Aufzügen gelassen werde. "Platz ist da, falls wir uns noch anders entscheiden." Zudem könne die Gemeinde dank des Bestands an barrierefreien Wohnungen in der Josef-Seliger-Siedlung "pragmatisch reagieren". SPD-Fraktionssprecherin Ruth Markwart-Kunas verwies darauf, dass vier der geplanten zwölf Wohnungen im Erdgeschoss liegen werden und damit ohnehin barrierefrei ausgebaut würden. Und man dürfe nicht vergessen, dass wegen der Kosten für die Aufzüge die Mieten höher ausfallen würden, sagte Markwart-Kunas. Ein Aufzug, so die Schätzung, kostet etwa 80 000 Euro. Das konnte Erika Aulenbach nicht überzeugen, sie stimmte gegen das Projekt.

© SZ vom 27.07.2018 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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