Ortszentrum:Unterhachinger Bücherei wird modernisiert

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Die Ohrensessel in der Unterhachinger Gemeindebücherei haben ausgedient - sie sollen modernen, funktionalen Möbeln Platz machen. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinderäte verwerfen die Idee eines Umzugs und beschließen eine abgespeckte Version der alten Sanierungspläne. Damit die Bibliothek während der Bauzeit geöffnet bleiben kann, räumen sie ihren Sitzungssaal

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Nachdem der Unterhachinger Gemeinderat einen Umzug der Gemeindebücherei an den Oberweg abgelehnt hat, soll die Einrichtung jetzt am gewohnten Standort am Rathausplatz saniert und modernisiert werden. 673 000 Euro will die Gemeinde für die Erneuerung der Elektrik, ein neues Beleuchtungskonzept, einen Austausch der Möbel sowie einige räumliche Umbaumaßnahmen ausgeben. Baubeginn soll in den Pfingstferien 2019 sein. Die Bücherei bleibt mit einem kleine Angebot im Rathaus während des etwa neunmonatigen Umbaus geöffnet.

Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) war von seiner Idee, die Bücherei in das Obergeschosse des neuen Kinderhauses am Oberweg zu verlegen, angetan. Auch die Bibliotheksleiterin Tanja Keller versuchte, die Gemeinderatsmitglieder für einen solchen Umzug zu begeistern, weil sie in dem neuen Gebäude vor allem mehr Platz für ihre verschiedenen Zielgruppen gehabt hätte. Überzeugt hatte das die Kommunalpolitiker nicht, dazu war ihnen der Erhalt die Bücherei inmitten des Ortszentrum zu wichtig.

Also kramte die Gemeindeverwaltung die alten Pläne zum Umbau des bestehenden Gebäudes gegenüber dem Rathaus wieder heraus. Vor zwei Jahren hatten ein Architekturbüro schon einmal eine Machbarkeitsstudie für die Zukunft der Bibliothek erstellte und zwei Varianten vorgeschlagen. Eine umfassende Sanierung des Bestands und ein Anbau sollten damals 2,3 Millionen Euro kosten. Würde man auf die Erweiterung verzichten, müsste man 1,4 Millionen investieren, so die Berechnungen von 2016. Der Gemeinderat einigte sich damals auf die kleinere Variante, allerdings unter der Voraussetzung, Förderung vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zu bekommen, das eine Unterstützung in Höhen von45 Prozent für die Sanierung von kommunalen Einrichtung in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur vorsah. Eine Million Euro erhofften sich die Unterhachinger aus diesem Topf. Doch ihr Antrag wurde abgelehnt, und die Bücherei bis heute nicht saniert.

Jetzt wurde die kleine Variante abermals abgespeckt, um mit etwa der Hälfte der Kosten auszukommen. Erneuert werden sollen die Starkstromversorgung und die Verteilungsanlage, die Sicherheitsbeleuchtung sowie die Brandmeldeanlage. 4000 Meter Datenleitung müssen neu verlegt werden. Die Zahl der Steckdosen für Computerarbeitsplätze wird erhöht, auch das veraltete Beleuchtungssystem wird ausgetauscht und soll so flexibler benutzt werden können. Regale und Sitzmöbel fliegen raus und sollen durch eine moderne und funktionale Innenausstattung ersetzt werden. Durch Umbauten und verschiedene Bodenbeläge sollen Nutzungsbereiche wie Leseecken, Computerarbeitsplätze und Ruheecken zudem dann besser erkennbar sein. Auch der akute Platzmangel im Büro soll durch bauliche Veränderungen entschärft werden. Zudem werden die Toilettenräume modernisiert.

Während der Umbauten wird es weiterhin eine Ausleihe geben - im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Der Gemeinderat wird seine Sitzungen deshalb während der Bauzeit ins Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz) verlegen. Ein Großteil der Bücher und anderer Medien wird im Kellgeschoss gelagert. 500 bis 600 Kisten werden zu packen sein, schätzt Büchereileiterin Keller.

© SZ vom 05.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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