Oberschleißheim:Zu teuer und ohne Mehrwert

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Bürgerinitiative lehnt Verlegung des Bahnhofs ab

Die neue Planung für die Tieferlegung der Bahn durch Oberschleißheim wird nun sogar von der Bürgerinitiative "Bahn im Tunnel" (BIT) abgelehnt. In einer Stellungnahme bewertet die Initiative, die seit 25 Jahren die Forderung vertritt, die aktuellen Pläne als "unbefriedigend". Speziell lehnt die Initiative die in der neuen Version skizzierte Verlegung des Bahnhofs ab. "Die BIT hält eine Variante mit einem zweiten Haltepunkt als einzig sinnvolle Lösung", heißt es in dem vom Vorsitzenden Peter Benthues und Stellvertreter Casimir Katz gezeichneten Papier.

Eine Bahnhofsverlegung war in den Bemühungen, den Bahnübergang an der B 471 weg zu bekommen, nie zur Debatte gestanden. Vielmehr forderte die Gemeinde stets ergänzend zum bestehenden Bahnhof einen zweiten Halt für Schlösser, Deutsches Museum und neuerdings auch den wachsenden Campus der Tierärztlichen Fakultät der Uni München. Bürgermeister Christian Kuchlbauer präsentierte dann jedoch die Verlegung des Bahnhofs als großen Wurf, um mit der günstigeren Erreichbarkeit des Campus einen Mehrwert für den Freistaat zu schaffen, der das Projekt zu erheblichen Teilen finanzieren müsste.

Nun moniert die Initiative "erhebliche Nachteile" durch die Verlegung. Der Seniorenpark, die Behinderteneinrichtungen des Heilpädagogischen Centrums, neue Wohngebiete, ein Ärztehaus und die Gewerbegebiete am Bruckmannring und an der Mittenheimer Straße sind auf den Bahnhof hin ausgelegt. Völlig ungelöst sei, wie die Busanbindung eines verlegten Bahnhofs auf Höhe der Dachauer Straße und der Bau eines Parkplatzes umzusetzen seien.

Die offenen Fragen würden "ganz erhebliche Zusatzkosten für die Gemeinde" schaffen, erwartet die Bürgerinitiative. Der zweite Halt dagegen sei technisch machbar. Von der Mitte des Campus wäre es zum gedachten zweiten Halt auf Höhe des Würmkanals genau so weit wie zum Bahnhof an der Dachauer Straße. Der zweite Haltepunkt wäre ideal für bestehende und zukünftige Gewerbegebiete. Auch für die weitere Trogplanung brächte dieser nur Vorteile. So könne das nötige Wendegleis nördlich des bestehenden Bahnhofs und damit außerhalb der Wohnbebauung bleiben. Die an den Steigungen der tiefer gelegten Strecke nötigen Schallschutzwände müssten, so die Forderung, im Ort auf zwei Meter Höhe begrenzt werden.

© SZ vom 10.02.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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