Ein starkes Bekenntnis zum Tourismus hat der Tourismusverein Schleißheim der Gemeinde Oberschleißheim nahegelegt. Der Verein appelliert ans Rathaus, als kommunales Mitglied den ehrenamtlichen Verein zu unterstützen. Tourismus habe für eine Gemeinde viele Facetten, stellten Gerhart Maier, Isabelle Herbst und Klaus Bachhuber aus dem Vereinsvorstand dem Gemeinderat dar: "Wirtschaftsförderung, Erschließung eines starken Wirtschaftssegments, Imagewerbung, Identitätsstiftung".
Schon jetzt sei der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Oberschleißheim, das wegen seiner geringen Flächenverfügbarkeit permanent Probleme hat, Gewerbe anzusiedeln. Schlossanlage, Deutsches Museum, zwei Hotels, mehr als ein Dutzend Gaststätten und weitere dem Tourismus zuzurechnende Betriebe böten am Ort mehr als 200 Arbeitsplätze und zahlten überwiegend Gewerbesteuer. "Unterstützung des Tourismus ist konkrete Wirtschaftsförderung für einen nicht unbedeutenden Teil Oberschleißheimer Betriebe", sagte Zweiter Vorsitzender Bachhuber, "und es schafft die Möglichkeit, den Sektor auszubauen." Als gemeinsame Visionen skizzierte der Verein etwa, die Mittenheimer Straße vom S-Bahnhof zu Schlössern und Museum als "Touristenmeile" auszubauen mit Eisdiele, Fahrrad- und Inlinerverleih, Souvenirshop, Rikschastand oder gemeinsam mit der Schlösser- und Seen-Verwaltung brach liegende Gebäude und Räume touristisch nutzbar zu machen, auch über die gemeinsame Gewinnung von Privatinvestoren.
Isabelle Herbst stellte das vom Verein betriebene Tourismusbüro vor, das bei minimalen Öffnungszeiten Dutzende Besucher aus aller Herren Länder zähle und ebenso eine beliebte Anlaufstelle für Einheimische geworden sei. "Ein Ausbau der Öffnungszeiten ist existenziell", betonte Herbst, die das Büro leitet. "Wir haben sehr viele engagierte und unglaublich motivierte Menschen in unserem Verein", betonte sie, doch auf Dauer werde ohne staatliche Zuschüsse und Hilfe der Gemeinde dieses ehrenamtliche Potenzial wegbrechen. "Bekennen wir uns doch alle zu diesem Entwicklungsgedanken", appellierte Vereinsvorsitzender Gerhart Maier an den Gemeinderat, "identifizieren Sie sich noch stärker mit dem Tourismus, werden Sie Kommunales Mitglied!"
Oberschleißheim hatte kurz nach der Gründung des Vereins einen symbolischen Beitritt beschlossen, aber nie vollzogen. Zu Jahresbeginn hat der Verein nun seine Satzung geändert und damit kommunale Mitgliedschaften ermöglicht. Als kommunales Mitglied hätte Oberschleißheim einen ständigen Sitz im Vereinsvorstand und würde einen Beitrag nach Einwohnerzahl entrichten. Der Verein hat hier 50 Cent je Einwohner als Jahresbeitrag in den Raum gestellt. Der Gemeinderat wird in der nächsten Sitzung über die Neuausrichtung seiner Mitgliedschaft entscheiden.