Oberschleißheim:Wegen Krankheit geschlossen

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Die Gemeinde kann die Hallenbad Öffnungszeiten häufig nicht aufrecht erhalten

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Permanent hatte das Oberschleißheimer Hallenbad zuletzt immer wieder kurzfristig tageweise geschlossen. Wegen Personalnot konnte das Rathaus die avisierten Öffnungszeiten nicht mehr einhalten. Im Gemeinderat wurde der Missstand nun heftig gerügt. "Das geht doch nicht", empörte sich Brigitte Scholle (SPD), "die Besucher sind massiv verärgert." Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG) verwies darauf, dass die Personalproblematik bereits dem Gemeinderat vorgetragen worden sei, die dabei geforderten Hausaufgaben würden nun umgesetzt und erst dann könnten perspektivische Entscheidungen getroffen werden.

Scholle entgegnete, dann müsse "vielleicht ein bisschen Dampf dahinter". Ihr Parteifreund Erich Elsner forderte, das Rathaus müsse in Notfällen die Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) einbinden, die qualifizierte Leute habe, um den Schwimmbetrieb im Hallenbad mit den nötigen Zertifizierungen zu betreuen. Bisher habe es mit der DLRG noch keine Gespräche geben, räumte die Gemeindeverwaltung ein.

Die Personaldecke im Bad ist offenbar viel zu dünn. Die drei beschäftigten Schwimmmeister, von denen zwei nur in Teilzeit tätig sind, könnten schon nicht mal die notwendigen Pausen gemäß Arbeitsschutzbestimmungen eingehalten, wurde jüngst im Gemeinderat dargestellt, und auch die Aufsichtspflicht am Beckenrand werde nicht immer laut den gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Bei Krankheitsfällen mussten bereits Mitarbeiter externer Firmen eingesetzt werden, was kostenintensiv ist und in den zuletzt eingetretenen Fällen wohl auch nicht mehr gemacht wurde. So hingen immer wieder Zettel an der Türe, dass am selben Tag kurzfristig geschlossen sei. In der Woche vor der Sommerpause des Bades wurden die Öffnungszeiten spontan reduziert. "So verjagt man die Badegäste systematisch", schimpfte Scholle. Bürgermeister Kuchlbauer hatte die Einstellung eines weiteren Schwimmmeisters gefordert, flankiert von einer Reduzierung der öffentlichen Öffnungszeiten und einer massiven Preiserhöhung. Diesen Ansatz hatte der Gemeinderat einhellig als unausgegoren verworfen und als Entscheidungsgrundlage Besucherzahlen und Dienstpläne gefordert, die jetzt ermittelt werden.

© SZ vom 03.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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