Oberschleißheim:Transzendierte Klänge

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Monteverdi Chor München tritt im Schloss Schleißheim auf

Musik ist wohl die Kunstform, die am unmittelbarsten die Pforte zur Transzendenz öffnet. Für die Protagonisten wie auch fürs Publikum. Konrad Abel, der Leiter des renommierten Münchner Monteverdi-Chores, legt besonderen Wert darauf, dass in der Gestaltung der inneren musikalischen Arbeit die Stücke als Ganzes empfunden werden, dass eine Transzendierung des Klangs erreicht wird, der über den rein emotionalen Zustand hinausgeht.

Der 1991 gegründete Monteverdi Chor München, der zu den namhaften Vokalensembles dieser an ambitionieren Chören reich gesegneten Stadt gehört, präsentiert am Sonntag, 10. Mai, im Neuen Schloss Schleißheim sein neues Frühjahrsprogramm unter dem Titel "Jauchzet dem Herrn". Das Matinee-Konzert im Schloss am Max-Emanuelsplatz 1, in Oberschleißheim, beginnt um 11 Uhr.

Der Chor wird dabei Motetten aus fünf Jahrhunderten von der Reformationszeit bis zum 20. Jahrhundert aufführen. Die Motette "Jauchzet dem Herrn" nach Worten des 100. Psalms bringt das etwa 30-köpfige Ensemble in der doppelchörigen Vertonung von Heinrich Schütz zu Gehör. Neben weiteren Motetten an der Schwelle zwischen Renaissance und Barock von Johann Walter, Leonard Lechner und Johann Hermann Schein bildet das ebenfalls doppelchörige "Komm, Jesu, komm" von Johann Sebastian Bach den Abschluss der ersten Konzerthälfte.

Im zweiten Teil erklingt mit "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen" eine der bekanntesten Motetten von Johannes Brahms. Abgerundet wird das Konzert mit zwei Werken aus dem 20. Jahrhundert: "Singet dem Herrn" von Hugo Distler sowie "O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens" von Kurt Hessenberg. Diese Vertonung eines Friedensgebets schrieb Hessenberg 1946 noch unter dem unmittelbaren Eindruck des Zweiten Weltkrieges.

Dirigent Konrad Abel erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben. In seiner künstlerischen Arbeit geprägt wurde er vom großen Sergiu Celibidache, als dessen künstlerischer Assistent bei den Münchner Philharmonikern er arbeitete. 1991 gründete er den Monteverdi Chor mit dem Ziel auch seltener aufgeführte Chor-Literatur zu erarbeiten und aufzuführen. Das Ensemble ist nicht zuletzt für seinen transparenten Klang und seine akribisch ausgefeilten, intonationssicheren Interpretationen bekannt.

Karten zu 15, ermäßigt zwölf Euro, gibt es im Vorverkauf über München Ticket (Telefon 089/54 81 81 81) oder www.muenchenticket.de

© SZ vom 02.05.2015 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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