Oberschleißheim:Teures Werbeforum

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Gewerbeverband missfallen Anzeigenpreise

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

In einem völlig neuen Gewand präsentieren sich die Oberschleißheimer Gemeindenachrichten, seit die Gemeinde zum Jahresbeginn den Verlag gewechselt hat, in dem das monatliche Informationsheft erscheint. Massiv verändert haben sich dadurch die Rahmenbedingungen für potenzielle Inserenten. Durch das neue Geschäftsmodell sind nun Inserate insbesondere für Unterschleißheimer Betriebe interessant, die auch bereits den Löwenanteil in den ersten beiden Ausgaben stellen. "Was hat das mit Oberschleißheimer Ortsnachrichten zu tun?", wundert sich Walter Klar, der Vorsitzende des Gewerbeverbandes.

Der neue Verlag ist derselbe, der in Unterschleißheim ein wöchentliches Werbeblatt herausgibt, das dort als Amtsblatt der Stadt firmiert. Für das wöchentliche Unterschleißheimer und das monatliche Oberschleißheimer Blatt werden Anzeigen nun im Paket angeboten. Betriebe, die an dieser zeitlichen und räumlichen Kombination interessiert sind, fahren damit günstig - aber die Einzelbuchungen aus Oberschleißheim für Oberschleißheim haben sich deutlich verteuert.

Der Gewerbeverband Oberschleißheim hatte im alten Ortsnachrichtenblatt zuletzt regelmäßig für Werbeaktionen ganze Seiten gebucht, um den Mitgliedsbetrieben günstige Auftritte zu ermöglichen. Die Preise für eine derartige Seite hätten sich nun verdrei- bis vervierfacht, schildert Walter Klar: "Damit können wir unseren Kleingewerbetreibenden keine vernünftigen Angebote mehr bieten", sagt der Gewerbeverbandsvorsitzende. Ein Werbeforum für Betriebe aus Nachbarorten abzugeben, sei aber nicht der Sinn von Ortsnachrichten. Der Übergang der Ortsnachrichten vom "Münchner Nordrundschau Verlag" mit Sitz in München zur "Landkreis Anzeiger GmbH" in Unterschleißheim sei von den miteinander verzahnten Verlagen vereinbart worden, schildert Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW). Der Gemeinde sei der Wechsel bloß mitgeteilt worden. Für die Gemeinde hätten sich die Konditionen nicht verändert. 1400 Euro zahlt das Rathaus monatlich zu jeder Ausgabe, wie bisher. Im neuen Modell gibt es dafür nun sogar 24 Seiten für jede Ausgabe, bisher waren es 16.

Für den Gewerbeverband Oberschleißheim ist der Vorgang "einer von vielen Fällen, wo Situationen geschaffen werden, ohne das Gewerbe anzusprechen". Die Finanzierung werde dann aber von den Gewerbetreibenden erwartet. Der Gewerbeverband habe mit dem neuen Verlag bereits verhandelt, aber ohne befriedigende Ergebnisse. Bei der Hauptversammlung des Verbands im März werde man die Mitgliedsbetriebe "informieren, dass sich Werbung dort für die wenigsten lohnt", kündigt Walter Klar an.

© SZ vom 29.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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