Oberschleißheim:Ruhe - der Umwelt zuliebe

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Gemeinde stellt Regeln für Laubbläser auf

Der Einsatz von Maschinen zur Sammlung oder Entfernung von Laub soll auf Oberschleißheimer Flur geächtet werden. Auf Initiative der Grünen hat der Gemeinderat neue Richtlinien für die Gemeindegärtnerei verabschiedet, mit denen die Kommune auch Vorbildwirkung für private Gärten oder Freiflächen von Betrieben entfalten will.

Laubsauger und Laubbläser sind für die Grünen eine Unsitte - wie überhaupt die flächendeckend penible Entsorgung der abgefallenen Blätter. "Laub ist kein Abfall", heißt es in dem von Gemeinderätin Helga Keller-Zenth formulierten Antrag, "sondern ein wichtiger Faktor im Nährstoffkreislauf". Zudem fänden dort nützliche Kleinlebewesen ihren Lebensraum und ihr Futter.

Laubsauger würden nicht nur Blätter entfernen, sondern auch die dort lebenden Insekten und Kleintiere. Hinzu kämen Schadstoffausstoß und Lärm. Laubbläser schließlich würden mit dem Laub auch Staubpartikel, Bakterien und Parasiten aufwirbeln und verbreiten. Die Grünen forderten daher, die Maschinen komplett abzuschaffen und welkes Laub nur noch zu rechen und auch das nur, wo es ansonsten stören würde. Das zusammengekehrte Laub könne auf Beete oder unter Gehölze verteilt werden und dort sinnvoll verrotten. Der eventuelle Mehraufwand "sollte vertretbar sein", so die Grünen.

Das Rathaus greift nun einzelne Aspekte aus den Vorschlägen auf. So soll der Gerätepark des Gemeindebauhofs nach und nach auf leisere Laubbläser mit Elektromotor umgerüstet werden. Mitarbeiter und externe Dienstleister sollen im Umgang mit Laubsaugern und -bläsern sensibilisiert werden. Die öffentlichen Flächen werden danach untersucht, wo Laub auch liegen bleiben könne, ohne zu stören.

In Grünanlagen sollen auch Laubhaufen belassen werden, wo sich Kleintiere ansiedeln können. Über all diese Aspekte sollen auch private Gärtner informiert werden. Das sei "ein Schritt in die richtige Richtung", bewertete Grünen-Sprecherin Ingrid Lindbüchl den Vorschlag, der dann einstimmig gebilligt wurde.

© SZ vom 01.06.2019 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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