Oberschleißheim:Parallel zur Autobahn

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In einem Bürgerentscheid haben die Oberschleißheimer für eine Unterführung an der B 471 gestimmt. (Foto: Catherina Hess)

Pläne für Oberschleißheimer Ortsumfahrung werden konkreter

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Im Jahr 2011 war eine Verlegung der Staatsstraße 2342 als Westumfahrung von Oberschleißheim in den mittelfristigen Ausbauplan des Freistaats aufgenommen worden; 2017 wurde das Planungsverfahren gestartet mit dem Ziel, 2021 mit abgeschlossenem Konzept das Genehmigungsverfahren beginnen zu können. Auf diesem Weg befinden sich die staatlichen Straßenbaubehörden derzeit; Ende des Jahres werden im Gemeinderat konkrete Vorschläge präsentiert.

Aktuell liefen im Staatlichen Bauamt Freising die Voruntersuchungen, sagt Stefan Rinderer, zuständiger Abteilungsleiter für die Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis München. Zuletzt habe man mit den Naturschutzbehörden "diverse Abstimmungen geführt". Vorausgegangen war die planerische Synchronisation mit der schon weiter vorangeschrittenen Planung zur sechsspurigen Erweiterung der A 92 samt dem Ausbau der Anschlussstelle Oberschleißheim.

Die verlegte Staatsstraße soll mindestens in ihrem Südteil eng parallel zur Autobahn verlaufen. Die kniffligste Situation ist dann die Kreuzung der Umgehungsstraße mit der B 471, die noch im engeren Umgriff der ausgebauten Autobahnzufahrt liegen wird. Die Autobahndirektion Südbayern hatte dazu 2016 vorgeschlagen, die Umgehungsstraße unter der B 471 durchzuführen, die an der Stelle ohnehin bereits im Ansteigen ist, um das Höhenniveau der Brücke über die Autobahn zu erreichen.

Die Anbindung der verlegten Staatsstraße an die B 471 würde dann jenseits dieser Unterführung durch eine Abzweigung von der Umgehung gelöst, die in einen Kreisel mit der Bundesstraße führt. Dadurch könnte einerseits die Umgehungsstraße enger an der Autobahn geführt werden, andererseits würde dieser Kreisel näher an den bebauten Ort heranrücken.

Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) hat als zusätzliche Aufgabenstellung in die Umgehungsstraßenplanung eingebracht, von dieser Trasse aus auch das geplante neue Gewerbegebiet der Gemeinde zu erschließen, das südlich der B 471 am westlichen Ortsrand entstehen soll. Neueste Zusatzaufgabe ist nun, im Norden auch das neue Wohnquartier Mittenheim zu erschließen, was allerdings planungstechnisch deutlich weniger kompliziert ist.

Zu dem "Raumwiderstand", der im Fachjargon im Planungsverlauf zu analysieren und im Idealfall auszuräumen ist, gehört auch, dass die Nachbarstadt Unterschleißheim keineswegs glücklich mit dem Trassenverlauf in der nördlichen Hälfte ist. Dort müsste die Ortsumgehung auf Unterschleißheimer Flur geführt werden.

Mit dem sechsspurigen Ausbau der A 92 und der Erweiterung der Anschlussstelle Oberschleißheim soll es 2020 losgehen, hier ist das Genehmigungsverfahren bereits auf der Zielgeraden. Der Bau der parallelen Staatsstraßenverlegung, Oberschleißheims Westumgehung, muss laut Bundesbedarfsplan bis 2030 abgearbeitet sein. Ende dieses Jahres will das Staatliche Bauamt die Pläne so weit haben, sie in Varianten öffentlich vorstellen zu können. Dann muss die Entscheidung für eine Trasse und das Genehmigungsverfahren folgen. In Oberschleißheim ist davon noch ein drittes Verkehrsprojekt mittelbar abhängig, die Straßenunterführung der B 471 unter die Bahn, wie sie aktuell von einem Bürgerentscheid gefordert wurde. Das Staatliche Bauamt hat aber erklärt, erst die Umgehungsstraße und ihre Auswirkungen abwarten zu wollen.

© SZ vom 18.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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