Oberschleißheim:Maifeier fällt aus

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Der Feuerwehrverein sagt das Fest ab

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Maifeier mit oder ohne Blaskapelle - das war zuletzt eine emotional diskutierte Streitfrage in Oberschleißheim. Jetzt wurde sie auf unerwartete Weise entschieden: der ausrichtende Feuerwehrverein hat das komplette Maifest 2016 abgesagt. Begründet wurde dies am Sonntag in einer schriftlichen Stellungnahme mit "erheblichen Sicherheitsbedenken bezüglich möglichem Verletzungsrisiko" aufgrund des Baustellenfortschritts auf dem Bürgerplatz.

Seit den Osterferien wird am Bürgerplatz gebaut, sodass sich der Verein im Vorfeld schon zu einer abgespeckten Version des traditionellen Festes zum 1. Mai entschieden hatte. Auf das Aufstellen eines Maibaums, Ursprung und Kern des Festes, sollte verzichtet werden und eben auch auf Livemusik mit der Blaskapelle. Weil aber die Gemeindenachrichten des Rathaus fälschlicherweise eine Maifeier inklusive Blasmusik angekündigt hatten, schickte deren Dirigent Harald Kirch eine Richtigstellung durch den Ort, mit der er auch den Feuerwehrverein massiv kritisierte, eben weil dieser heuer auf die traditionelle Livemusik verzichten wollte.

Der Streit zog weite Kreise im Ort. Gleichwohl versicherte Heinz Eckmüller, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, auch auf ausdrückliche Nachfrage, dass die Absage "absolut gar nichts" mit der Kontroverse zu tun habe. Am Freitag habe man nochmal den Bürgerplatz besichtigt, wo die Baustelle mittlerweile deutlich weiter sei als zu dem Zeitpunkt, als die Entscheidung für das Fest gefallen war. Da sich die Situation "jetzt so massiv geändert" habe, könne man an der Veranstaltung nicht festhalten, heißt es in der Mitteilung, und müsse das Maifest "schweren Herzens absagen".

Die Baustelle war grundsätzlich so eingerichtet worden, dass die Hauptarbeiten erst nach dem 1. Mai beginnen, um eben das Fest zu ermöglichen. Das Rathaus, bemüht, die Wogen zu glätten, hatte noch am Montag eine Mitteilung versendet, wonach die Feier in reduziertem Rahmen stattfinde. Von Sicherheitsbedenken war da nicht die Rede. Dies sei auch nicht Sache des Rathauses, betont Eckmüller, die Verantwortung trage einzig der Feuerwehrverein und der wolle das Risiko jetzt nicht mehr eingehen.

© SZ vom 25.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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