Oberschleißheim:Land vom Land

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Die Gemeinde kann ihr Gewerbegebiet auf Grundstücken des Freistaats entwickeln

Das nächste Gewerbegebiet in Oberschleißheim wird wohl im Südwesten des Ortes entstehen und an den Campus der Tierärztlichen Fakultät angrenzen. So das Ergebnis einer Flächenprüfung durch Planer der Gemeinde. Das neue Gewerbegebiet soll etwa 15 Hektar umfassen und aus staatlichen Flächen entwickelt werden, die München gemäß einer Vereinbarung mit der Gemeinde freigibt, nachdem mit der Erweiterung des Uni-Campus ein geplantes Gewerbegebiet von Oberschleißheim nicht realisiert werden kann.

Zwei Optionen drängen sich nach der Analyse durch ein Planungsbüro auf: das neue Gewerbegebiet an die Dachauer Straße anzubinden und beim Lehr- und Versuchsgut der Uni an den Campus anzudocken oder aber im Süden von der Sonnenstraße her das Areal anzusiedeln und den Raum bis zum Wäldchen entlang der A 92 auszuschöpfen. Diese Variante stieß bei der Vorstellung im Gemeinderat auf größten Widerhall, hat allerdings noch zwei Haken. Der Fakultätscampus, der sich entlang der Sonnenstraße nach Süden zieht, wird auf absehbare Zeit nicht komplett fertiggestellt sein, außerdem hat sich die Universität eine Pufferfläche am Südende vorbehalten. Das Gewerbegebiet könnte daher erst an diesen Puffer anschließen und wäre somit auf Jahrzehnte nicht an den Campus angegliedert, sondern läge als Solitär in der Landschaft. Außerdem läge diese Gewerbegebietsoption dort, wo einst die Umgehungsstraße der Staatsstraße von der Sonnenstraße nach Westen, parallel zur A 92, abzweigen soll. Eine genaue Trassenführung steht noch nicht fest. Mit der Erschließung des Gewerbegebietes würde die Gemeinde dann eine Festlegung der Umgehungstrasse vorwegnehmen.

Alternative ist ein Gewerbegebiet, das südlich an die Dachauer Straße angrenzt. Nach den ersten Planskizzen könnte es sich entweder in Nord-Süd-Richtung unmittelbar parallel an den Tierärztlichen Campus anschmiegen oder sich vom Campus aus entlang der Dachauer Straße ausdehnen. Die Nähe zur Universität würde dann nahelegen, dass in dem neuen Gewerbegebiet primär wissenschaftsnahe Ansiedlungen oder Ausgründungen Platz finden.

Andere Varianten dürften auf weniger Resonanz stoßen. So widerspricht ein Vorschlag nördlich der Dachauer Straße, anschließend an die Ertlsiedlung, dem ausdrücklichen Votum des Bürgerentscheids von 2013, die westlichen Freiflächen von jeder Bebauung freizuhalten. Ein Areal nördlich der Regattaanlage, ließe erwarten, dass sich dort Logistik niederließe, was nicht unbedingt gewollt ist.

Zur Entwicklung der Gewerbeflächen würde die "Immobilien Freistaat Bayern" die Parzellen auf Wunsch an die Gemeinde abtreten, so dass diese die Ansiedlung ausschließlich selbst steuern kann. Nun muss der Gemeinderat entscheiden.

© SZ vom 05.11.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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