Wegen der Vertagung des Bauantrags für den neuen Oberschleißheimer Gewerbepark auf dem ehemaligen Druckereigelände an der Mittenheimer Straße machen die Freien Wähler den anderen Gemeinderatsparteien schwere Vorwürfe. Dies sei "ein falsches Signal an den Antragsteller und an eventuelle Gewerbetreibende, die nach Oberschleißheim kommen wollen", heißt es in einer Stellungnahme der FWG-Fraktion, die auch Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG) mit einschließt. Oberschleißheim müsse "attraktiv für finanzstarkes Gewerbe werden", fordert die FWG. Mit der Vertagung hätten SPD, CSU, Grüne und FDP "leider den ersten Schritt dazu verhindert".
Auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei Bruckmann soll ein Gewerbepark mit elf Mieteinheiten für mittelständisches Produktionsgewerbe entstehen. Der von dem Projektentwickler vorgelegte Antrag hielt bis auf eine Bagatelle alle Vorgaben des rechtsgültigen Bebauungsplanes ein. Die SPD regte jedoch an, den Plan zunächst neu zu debattieren. Die CSU sah im Antrag ebenfalls noch Diskussionsbedarf, ohne diesen näher zu erläutern, so dass er gegen die Stimmen der FWG einmütig auf Januar vertagt worden war.
Die SPD hatte mit ihrem Antrag einen mehrfach wiederholten Vorschlag der Grünen aufgegriffen, die nach dem Ende der Druckerei den Bebauungsplan überarbeiten wollten. Zuvor hatte der Druckereibetrieb das Lärmkontingent des gesamten Gewerbegebietes bis zum Anschlag ausgereizt, sodass Veränderungen nicht möglich waren. Nach der Aufgabe des Betriebes hatten die Grünen eine Erweiterung des Gewerbegebietes angeregt, was allerdings nicht von der Gemeinde angegangen wurde. Für die FWG ist die Forderung, den Bebauungsplan zu überdenken, "nicht gerechtfertigt", wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Dass durch die Veränderung auf dem Grundstück wieder Entwicklungen auf anderen Flächen möglich würden, biete genug Möglichkeiten. Der Plan bedürfe keiner Änderungen.