Oberschleißheim:Konzert zum Jubiläum

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Die Orgel hat 21 Register, was nun keine Besonderheit ist, aber in der Oberschleißheimer Trinitatiskirche doch seine ganz spezielle Bedeutung hat: Denn 21 ist durch drei teilbar und die Drei ist Thema und roter Faden in diesem evangelischen Gotteshaus. Der Trinität, der in der Christenheit zentrale Dreieinigkeit Gottes, ist die Trinitatiskirche geweiht und dieses Zahlensymbol zieht sich folglich durch die gesamte Architektur des Hauses - bis zur Orgel. Auch das Musikinstrument wurde vom Kirchenarchitekten Georg Metzger im optischen Kontext der gesamten Kirche entworfen, mit dem Dreieck als grundlegender Matrix.

Obwohl in der Entwurfsplanung der Kirche enthalten, wurde die von der Göttinger Werkstatt Paul Ott gestaltete Orgel erst 1966, also zwei Jahre nach der Eröffnung der Trinitatskirche, eingebaut. Warum das Instrument bei der Kirchenweihe am Trinitatis-Sonntag im Mai 1964 noch nicht installiert war, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Am Wochenende feiert die evangelische Kirchengemeinde Oberschleißheim jedenfalls den 50. Geburtstag mit einem Orgelfest.

Rechtzeitig dafür wurde die Orgel generalüberholt. Ein Schimmelbefall hatte die Kirchengemeinde in große Sorge versetzt. Nach ersten Analysen hatte man das Instrument fast abgeschrieben, nach weiteren Untersuchungen folgte jedoch Entwarnung. Der Schimmel war recht problemlos zu entfernen und offenbar liegt in der Kirche kein chronisches Schimmelproblem vor. 2015 hatte es einen Wasserschaden gegeben und der Schimmel war wohl darauf zurückzuführen. Deshalb genügten nach der Reinigung kleinere Reparaturen. Verschleißteile wurden erneuert und vergangene Woche das Instrument neu intoniert. Pfarrerin Martina Buck hofft, mit einem vierstelligen Betrag auszukommen, nachdem anfangs ganz andere Zahlen im Raum standen.

Das Instrument hat in der Gemeinde seit jeher einen eigenen Stellenwert. So leistet sich die Kirche feste Organisten, was für eine kleine Gemeinde mit rund 1500 Mitgliedern nicht alltäglich ist. Seit November 2015 ist Elisabeth Heppner Organistin. Das Orgelfest am Sonntag beginnt um 10.15 Uhr mit einem Gottesdienst, gegen 11.30 Uhr bietet die Kirchenmusikerin eine Orgelführung an, die besonders für Kinder geeignet ist. Von 19.30 Uhr an ist ein Orgelkonzert mit Organistin Elisabeth Heppner, ihrem Vorgänger Aribert Nikolai und mehreren anderen Musikern vorgesehen. Zur Aufführung gelangen unter anderem das Pedalsolo von Roberto Remondi und der Toccata in C-Dur von Johann Sebastian Bach. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 17.09.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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