Oberschleißheim:Höfische Vergnügungen bei der Schlössernacht

Als Herzog Wilhelm V. von Bayern im 16. Jahrhundert die Schlossanlage Schleißheim erbauen ließ, war vieles anders als heute. Es gab goldenen Prunk, Diener und Lakaien. Und es gab auch andere Musikinstrumente und Sportarten. Von all dem können sich die Besucher der ersten Schleißheimer Schlössernacht am Freitag, 18. September, einen Eindruck verschaffen. Beginn ist um 15 Uhr, von 17.30 Uhr an findet eine Vorführung des Maille-Spiels statt. Diese barocke Sportart kommt ursprünglich aus Frankreich und wurde wohl nur in vornehmen Kreisen gespielt. Die Regeln sind ähnlich wie die von Croquet. Um 20 Uhr und noch einmal um 21 Uhr tritt das Bayerische Jugend-Barockorchester auf. Es ist das einzige süddeutsche Jugendorchester, das auf historischen Instrumenten spielt - zum Beispiel auf alten Geigen mit Saiten aus Tierdärmen. Gezeigt werden aber nicht nur die prunkvollen Seiten des höfischen Lebens. Wie es der Dienerschaft ergangen ist, können die Teilnehmer der Führung "Hinter den Kulissen" erahnen. Durch eine geheime Tür - versteckt hinter der Tapete - geht es in die Gänge, die früher nur die Diener benutzten, damit sie vom Fürsten nicht gesehen wurden. Außerdem schauen sich die Teilnehmer den Dachboden des Neuen Schlosses an. Treffpunkt ist um 16 und um 18 Uhr an der Kasse des Schlosses. Von 17 Uhr an werden Gondelfahrten auf dem Mittelkanal der Schleißheimer Schlossanlage angeboten. Den Abschluss der Veranstaltung bildet um 22.30 Uhr ein großes Feuerwerk mit Barockmusik im Schlosspark.

© SZ vom 17.09.2015 / chrh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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