Oberschleißheim:Himmel auf Erden

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Oberschleißheim stellt Lichtkonzept für Bürgerplatz vor

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Oberschleißheim ist der Himmel. Diese Grundkonstellation ist die Basis für eine Lichtgestaltung, die am neuen Bürgerplatz die Nächte im Ort verzaubern soll. Die Lichtinstallation wurde in einem Wettbewerb ausgewählt, dessen Ergebnisse noch bis 9. Oktober im Bürgerzentrum ausgestellt sind.

Der Lichtkünstler Rainer Gottemeier aus Potsdam, dessen Entwurf unter 20 Bewerbungen prämiert wurde, hat dazu den Ortsplan von Oberschleißheim in ein Lichtmuster übertragen, das sich illuminiert ausnimmt wie Sternbilder am Nachthimmel; eine "leuchtende Himmelsmetapher", wie es der Künstler nennt. Auszüge aus diesem Ortsplan-Sternbild werden als bewegte Lichtpunktraster in den Bürgerplatz plus Umgriff eingebracht. So erhält das neue Marktdach, das als zentrales Gestaltungselement ein Zentrum des Bürgerplatzes bilden wird, zwölf Leuchtzylinder, in denen sich die Oberschleißheimer Sternbilder bewegen. Ebenso wird die Fußgängerunterführung zur Blumenstraße nach Alt-Schleißheim mit diesen leuchtenden Scheiben geschmückt.

Gottemeier sieht seinen Ansatz als "Verbildlichung des Zusammenspiels von vielen Orten des Stadtraums zu einer Identität stiftenden poetischen Struktur". Sein zweiter Gedankenschritt war die Assoziation dieses himmlischen Ortsplans mit dem Himmelsvolk, einem Werk der Weltliteratur, das von seinem Autor Waldemar Bonsels wahrscheinlich teilweise in Oberschleißheim erdacht oder auch begonnen wurde. Gottemeier hat dieses Himmelsvolk in einen Binärcode übersetzt, dessen Lichtmuster die Wasserrinnen über den künftigen Bürgerplatz illuminieren werden. Die beiden Wasserbecken vor dem Bürgerzentrum und in der neuen Mitte des Platzes werden unterlegt mit den Sternbildern der beiden Oberschleißheimer Teile westlich und östlich der Bahn.

Im Konzept der Platzgestaltung war eine Lichtinstallation als zentrales künstlerisches Gestaltungselement vorgesehen, die nun in dem Wettbewerb ausgesucht wurde. Unter den 20 Teilnehmern waren vier in die Endausscheidung gekommen, die von einer Jury aus Gemeinderäten, der Bezirksregierung und Fachleuten für derartige Lichtaktionen dann entschieden wurde. Das Urteil sei einmütig gewesen, berichtete Bürgermeister Christian Kuchlbauer bei der Präsentation der Ergebnisse im Bürgerzentrum, wo die Wettbewerbsbeiträge ausgestellt sind.

© SZ vom 01.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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