Oberschleißheim:Helferkreis berät verschuldete Flüchtlinge

Eine erhöhte Handyrechnung kann als Auslöser genügen. Wenn Flüchtlinge Mahnschreiben nicht verstehen und nicht begleichen, wachsen zweistellige Zahlungsbeträge infolge von Mahngebühren und Inkassoforderungen schnell zu größeren Summen heran, deren Rückzahlung wegen geringer finanzieller Mittel schwerfällt. Weil Schuldnerberatungen wegen der wachsenden Nachfrage Einheimischer ausgelastet sind, haben sich Mitglieder des Oberschleißheimer Helferkreises Asyl mit Hilfe von erfahrenen Schuldnerberatern in das Thema eingearbeitet und bieten neuerdings Flüchtlingen bei Überschuldung Hilfe. Grundsätzlich sei die Bereitschaft gerade von Geflüchteten, Schulden mit Ratenzahlungen zu begleichen, auch bei einem äußerst schmalen finanziellen Spielraum sehr hoch, so der Helferkreis. Manche können im persönlichen Umfeld zusätzliche Reserven mobilisieren. Spätestens mit dem ersten Job fließe auch wirklich Geld. Die Aussichten, nach der Anerkennung im Arbeitsleben Fuß zu fassen, seien gerade im Großraum München hoch. So hätten rund 80 Prozent der anerkannten Flüchtlinge in der Containersiedlung am Heuweg mit Hilfe des Helferkreises Jobs gefunden.

© SZ vom 25.01.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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