Oberschleißheim:Großes Stühlerücken

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Die Gemeinde schafft Platz für die Kinderbetreuung

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Mit Baumaßnahmen und Umzügen will die Gemeinde mehr Platz für die Kinderbetreuungsangebote in Oberschleißheim schaffen. Der Gemeinderat hat ein umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, zu dem unter anderem ein Neubau eines Hortgebäudes an der Grundschule Parksiedlung gehört und der Umzug der Volkshochschule in das bisherige Sauna- und Therapiezentrum am Hallenbad.

Schon zum Ende des laufenden Wintersemesters soll die VHS ihre Veranstaltungszimmer im Obergeschoss des Kindergartens "Biene Maja" am Schäferanger räumen. Das Gebäude wird dann umgebaut, es soll auf diese Weise bis zum Start des Kindergartenjahres im September zwei weiteren Gruppen Platz bieten und dann ausschließlich der Kinderbetreuung zur Verfügung stehen.

Die Volkshochschule muss dann einmal mehr improvisieren und soll provisorisch im Pfarrheim Maria Patrona Bavariae unterkommen. Weitere Interimsräume werden noch gesucht, eventuell im Seniorenpark oder zur Not auch Mietobjekte. Parallel soll der bisherige Sauna-Bereich des Hallenbads umgebaut werden und dann künftig der VHS als Büro und für Veranstaltungen zur Verfügung zu stehen. Mit rund 360 Quadratmetern Fläche böte der Komplex ausreichend Fläche, zudem soll auch ein Anbau untersucht werden.

Als mittelfristige Perspektive für die Kinderbetreuung soll ein Kindergartengebäude im Gemeindebesitz genutzt werden, das seit Jahren an das Heilpädagogische Centrum Augustinum (HPCA) vermietet ist. Am Fußweg entlang des Hallenbades, neben dem derzeit wegen einer Schimmelsanierung geschlossenen Regenbogenhaus, unterhält das HPCA derzeit die Außenklasse einer in München ansässigen Förderschule. 2017 sollen dieses Mietverhältnis gekündigt werden und das Haus dann wieder als Kindergarten dienen.

An der Grundschule in der Parksiedlung wird ebenfalls einiges neu geordnet. Dort ist in einem dereinst wegen Asbestbelastung außer Dienst gestellten Schulgebäude nach der Sanierung seit Jahren ein Kinderhort angesiedelt, dazu Mittagsbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Räume der benachbarten Grundschule und auch noch das Büro der Volkshochschule. Auch die Mensa für den Ganztagesbetrieb der Grundschule ist dort untergebracht.

Jetzt soll das wegen der Backsteinmauern sogenannte "rote Schulhaus" wieder der Grundschule nebenan zugeschlagen werden, die spätestens vom kommenden Schuljahr an massive Raumprobleme haben dürfte. Das Büro der VHS zieht eh ins Hallenbad um, Mittagsbetreuung und Hausaufgabenhilfe können im Gebäude bleiben, und für den Kinderhort soll ein Neubau erstellt werden. Auch der Hort war an der Kapazitätsgrenze, die provisorisch heuer nachgeschobene vierte Gruppe hat wegen der Raumsituation nur eine befristete Duldung.

Dieses Maßnahmenpaket hat der Gemeinderat jüngst bei seiner Klausursitzung erarbeitet. Als erste Schritte zur Umsetzung beschloss das Gremium nun die Standortsuche und die Beantragung von Fördermitteln für den Neubau des Horts. Für den Umbau des Saunakomplexes für die Volkshochschule soll ein Angebot eingeholt werden. Das Mietverhältnis mit dem HPCA soll gekündigt werden.

Debatten gab es lediglich über die Ansiedlung der Volkshochschule am Hallenbad. Angesichts geschätzter Umbaukosten von geschätzt 750 000 Euro wurden auch Alternativlösungen gefordert, da schon erkennbar sei, dass der Standort für die VHS nicht ausreichend sein werde. Gisela Kranz von der CSU stimmte dagegen, ein Angebot einzuholen, weil ihr die Lösung "nicht ausgegoren" erschien. Bürgermeister Christian Kuchlbauer (Freie Wähler) räumte ein, dass die neue Lage für die VHS "nicht unproblematisch" sei. Sobald Umbau-Angebote vorlägen, soll weiter beraten werden.

© SZ vom 20.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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