Der geplante Neubau von Flüchtlingsunterkünften an der Oberschleißheimer Bahnhofstraße entwickelt sich allmählich zur Posse. Seit nunmehr fast einem Jahr hängen die Pläne in der Warteschleife. Nun wurde plötzlich festgestellt, dass die geplante dreistöckige Bebauung aus Denkmalschutzgründen gar nicht zulässig ist. Die vom Landratsamt bereits im Rathaus eingereichten Pläne wurden zur Überarbeitung noch einmal zurückgenommen. Jetzt werden mehr Gebäude geplant, dafür aber zweistöckig.
Im September 2015 bereits gab es Streit zwischen Rathaus und Schlösserverwaltung über das Tempo der Freigabe für die benötigten Flächen am sogenannten Holzgarten, einer Lagerfläche der staatlichen Schlösserverwaltung. Anschließend ging es nicht flotter voran, die Ausschreibung im Landratsamt für die Bauarbeiten dauerte Monate. Und als das Projekt vergabereif gewesen wäre, kam ein landesweiter Planungsstopp aus der Bezirksregierung dazwischen. Im Juli 2016 nun gab es grünes Licht für das Oberschleißheimer Projekt. Über all die Monate des Wartens hat aber offenbar niemand im Denkmalschutzamt nachgefragt, ob es für ein Bauprojekt auf der anderen Straßenseite des historischen Schlossensembles Einschränkungen geben könnte. Nun hat die Behörde nach Auskunft des Oberschleißheimer Rathauses die geplante dreistöckige Bebauung ausgeschlossen.
Das Landratsamt plant daher um. Statt der vorgesehenen sechs Fertigbauhäuser mit drei Stockwerken sollen acht Gebäude entstehen, allesamt zweistöckig. Von den in der ursprünglichen Planung angepeilten Plätzen für 200 Bewohner werden etwa zehn Plätze wegfallen. Wenn der überarbeitete Plan rechtzeitig eintrifft, soll über ihn kommende Woche ausnahmsweise das Oberschleißheimer Gemeinderatsplenum entscheiden anstatt des zuständigen Bauausschusses, der erst Mitte Oktober wieder tagt.