Oberschleißheim:Freiwillige Umgestaltung

Bauherr ändert Pläne für ein Mehrfamilienhaus

Gelegentlich fühlen sich Gemeinderäte ziemlich fehl am Platze, wenn Bauherrn an den Vorgaben der Gemeinde vorbei ihre individuellen Wünsche durchziehen und dann oft nur noch die normative Kraft des Faktischen abzunicken bleibt. Als Ausnahme von der Regel hat der Oberschleißheimer Bauausschuss nun gerade ein Bauvorhaben an der Holzhackerstraße durch seine Anregungen massiv beeinflusst, nach allseitiger Ansicht zum Positiven - und das sogar ohne rechtliche Handhabe.

Anstelle eines kürzlich abgerissen Einfamilienhäuschens wollte der Grundbesitzer eine Wohnanlage mit neun Einheiten errichten. Der Ausschuss fand das deutlich zu massiv, das Gebäude zu hoch, die Tiefgaragenzufahrt wurde als ungeschickt gerügt und um den alten Baumbestand fand es das Gremium auch jammerschade. Obwohl der Bauplan nach Einschätzung des Gemeindebauamts rechtlich absolut wasserdicht gewesen und vom Landratsamt ungeachtet der Haltung des Gemeinderats genehmigt worden wäre, ging der Bauherr aus freien Stücken auf die Anregungen ein.

Das Gebäude erhält jetzt eine andere Dachneigung und -gestaltung und wird so um etwa einen Meter niedriger. Die Baumasse reduziert sich um 250 Kubikmeter. Es ergebe sich nun "ein sehr ruhiges Erscheinungsbild", attestierte das Gemeindebauamt, "das Gebäude fügt sich gut in die Umgebung ein". Der Schutz der erhaltenswerten Bäume sei ebenfalls zugesichert worden. "Die Umplanung hat sich rentiert", sagte sich Bürgermeister Christian Kuchlbauer. Die Genehmigung wurde einstimmig erteilt.

© SZ vom 04.08.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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