Oberschleißheim:Ein Neubau wäre zu teuer

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Oberschleißheim belässt es bei der Erweiterung und Sanierung der Grundschule

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Mit dem geplanten Anbau eines Kinderhortes an die Oberschleißheimer Grundschule in der Parksiedlung soll auch die Schule renoviert werden. Über die akut notwendige Nachbesserung der Brandschutzvorkehrungen hinaus hat der Bauausschuss des Gemeinderates nun eine weitere Gebäudesanierung eingeleitet. Die kurzfristig aufgekommene Idee einer großen Lösung - eines kompletten Neubaus für Schule und Hort - wurde dagegen aus Kostengründen einstimmig verworfen.

In ein altes Haus investieren und einen neuen Bauteil anstückeln - wäre es da nicht eventuell effektiver, ganz neu zu bauen und einen großen Wurf zu landen? Eine Analyse riet dem Rathaus nun eindeutig davon ab. Die Grundschule sei nach einer Asbestsanierung 1991 durchaus gut aufgestellt, bilanzierte Architekt Alexander Pfletscher seine Untersuchungen. "Das Schulgebäude ist bautechnisch in einem guten Zustand", versicherte er, "die Fassade weist keine bautechnischen oder bauphysikalischen Mängel auf."

Etwa 350 000 Euro hat die Gemeinde nun in die Nachbesserung von Brandschutzvorrichtungen gesteckt, die in den Sommerferien erledigt wurde. Weitere 450 000 Euro werden nun notwendig, um parallel zum Anbau des Horts das Schulgebäude zu sanieren.

Den in der Summe rund 800 000 Euro für die Sanierung stehen Kosten von etwa 12 Millionen Euro gegenüber, die das Architekturbüro für einen äquivalenten Neubau errechnet hat. Selbst mit staatlichen Zuschüssen von bis zu 40 Prozent stünde der finanzielle Aufwand in keiner Relation, befand der Ausschuss einmütig und begrub die Neubau-Idee.

Nach den an der Oberfläche umzusetzenden Sofortmaßnahmen zur Sicherstellung der gültigen Brandschutzanforderungen in den Ferien ist hier noch ein weiterer Eingriff ins Gebäude notwendig. Nach der aktuellen Analyse wurde das Stahltragwerk seinerzeit ohne den nötigen Brandschutzanstrich eingebaut, was nun nachgeholt werden muss. Dazu müssen die Akustikdecken in allen Etagen abgebaut werden. Die Dämmmatten über den Akustikelementen werden bei der Gelegenheit gleich erneuert.

Auch die Betondecken erhalten einen neuen Schutzanstrich. Überarbeitet werden müssen teilweise Heizungs- und Elektroleitungen. Die Sanitäranlagen werden modernisiert. Die Beleuchtung wird komplett ausgebaut und durch LED-Leuchten ersetzt. Die Umkleiden des Gymnastikraumes werden teilweise geschlossen und als Lager- und Werkstattflächen für den Hausmeister neu genutzt. Die Erneuerung von Eingang und Vordach war ohnehin schon geplant. Und schließlich wird auch noch die Fassade, die laut Expertise "seit ihrem Einbau im Jahr 1991 augenscheinlich nicht gereinigt wurde", neu gestrichen.

Die Option, das bestehende Schulhaus bei Raumbedarf mittelfristig aufzustocken, ist derzeit baurechtlich nicht gegeben. Mit einer weiteren Etage würden die notwendigen Abstandsflächen zu den benachbarten Einrichtungen der katholischen Pfarrei Sankt Wilhelm überschritten.

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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