Oberschleißheim:Chaos um Horte

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Die eigentlich feststehenden Pläne für Kinderbetreuung wanken

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Wird der Masterplan für die Oberschleißheimer Kinderbetreuungseinrichtungen nach gut einem Jahr in einem wesentlichen Punkt wieder korrigiert? Eine Initiative aus dem Kinderhort an der Grundschule in der Parksiedlung möchte den Hort nun in das bisherige Kindergartengebäude des Heilpädagogischen Centrum Augustinum (HPCA) an der Verlängerung der Professor-Otto-Hupp-Straße verlagern. Der bereits beschlossene und geplante Neubau eines Hortgebäudes wäre dann hinfällig oder würde in veränderter Planung ein Erweiterungsbau der Schule.

In der Kindertagesstätte beim Hallenbad wurde dem HPCA als Mieter zum Ende dieses Kindergartenjahres gekündigt. In der Ende 2015 beschlossenen langfristigen Strategie des Rathauses war das Gebäude als Ausweichmöglichkeit für kurzfristige Engpässe in der Kinderbetreuung vorgesehen und als Reserve für langfristige Entwicklungen. Exakt dieser Fall trat nun ein, als nach steigenden Schülerzahlen an der Grundschule in der Parksiedlung die Anmeldungen für Hort und Mittagsbetreuung die Kapazitäten in den derzeitigen Räumlichkeiten im "roten Schulhaus" auf dem Schulgelände überschritten.

Das Rathaus sah daher vor, die zusätzlich nötige Gruppe der Mittagsbetreuung an der Professor-Otto-Hupp-Straße unterzubringen. Die Nachbarschaftshilfe als Träger der Mittagsbetreuung korrigierte diesen Plan dahingehend, nicht nur mit der neuen Gruppe umziehen zu wollen, sondern dann gleich mit dem kompletten Angebot und allen drei Gruppen.

Allerdings hat im Zuge der Debatte der Hort an der Schule Interesse angemeldet, selbst in dieses Gebäude an der Professor-Otto-Hupp-Straße umzuziehen. Die Schule hat sich den Plänen angeschlossen, um den entstehenden Anbau an die Schule, der für den Hort vorgesehen ist, dann selbst nutzen zu können. Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) zeigte sich einigermaßen verblüfft über diese Absichten, da die langfristige Strategie 2015 unter umfassender Beteiligung auch aller der Institutionen debattiert worden war, die jetzt Änderungen anregen.

Die möglichen Korrekturen müssten "vor der Sommerpause noch geklärt werden", betonte er. Im September sollte Baubeginn für den Hortanbau sein, der bereits geplant, genehmigt und im Etat finanziert ist. Entfiele der Anbau durch einen Umzug des Horts an die Professor-Otto-Hupp-Straße, hätte das Rathaus wieder alle optionalen Gebäude ausgereizt und stünde erneut ohne Reserve da. Würde der Anbau als Erweiterungsbau der Schule entstehen, müsste er grundlegend umgeplant werden. Dann wäre das "rote Schulhaus" die Reserve, was der Bürgermeister allerdings als deutlich ungeeigneter empfindet als das Haus an der Professor-Otto-Hupp-Straße. Zentrale Schwachstelle des Horts beim Hallenbad wäre für Kuchlbauer zudem die räumliche Distanz von mindestens zehn Minuten Fußweg zwischen Schule und Hort. Der Gemeinderat hat jetzt genehmigt, dass die Mittagsbetreuung in das ehemalige Kindergartengebäude umziehen kann.

© SZ vom 07.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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