Oberschleißheim:Chancen für junge Flüchtlinge

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Kreisjugendring und Berufsschule starten Bildungsprojekt

In seiner jüngsten Sitzung hat der Jugendhilfeausschuss des Landkreises München ein Modellprojekt zur Beschulung von jungen Flüchtlingen im Berufsschulalter beschlossen. Bei dem sogenannten Future Campus handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Jugendbegegnungsstätte am Tower des Kreisjugendrings (KJR) München-Land in Oberschleißheim und der Berufsschule München-Land. Ziel ist es, junge Flüchtlinge und später auch Jugendliche mit speziellem Förderbedarf fit für Ausbildung und Beruf zu machen und sie zu unterstützen, ihr Recht auf Bildung und Teilhabe in der Gesellschaft wahrzunehmen. Dies geschieht durch die im Landkreis einmalige Verbindung von kultureller Bildung und den Lehrplänen der Berufsschulen.

Mit ihren gut ausgebauten Werkstätten und dem Know-how des erfahrenen Bildungsteams sei die Jugendbegegnungsstätte sehr gut für das innovative Beschulungskonzept geeignet, heißt es seitens des KJR. "Der handlungsorientierte Unterricht in den Werkstätten bietet Raum, sich mit eigenen Stärken und Interessen auseinanderzusetzen und persönliche Ressourcen zu entdecken", so Stefan Stoll, der Leiter der Einrichtung. Durch das praktische Arbeiten in den Werkstätten würden Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und berufsrelevante Kompetenzen der Jugendlichen gefördert. Gleichzeitig sollen sie in Kontakt mit Unternehmen und Betrieben in der Region gebracht werden, was einen wichtigen Schritt zur Integration darstelle.

"Im Landkreis München gibt es einen großen Bedarf an Berufsschulkassen für junge Geflüchtete, jedoch fehlt es an geeigneten Orten und ganzheitlichen Konzepten", sagt Stoll. Die Voraussetzungen geflüchteter Jugendlicher seien teilweise sehr mangelhaft. Daher bedürfe es neuer handlungsorientierter Konzepte und Zusammenarbeit. Nach der Genehmigung im Jugendhilfeausschuss wird mit der konkreten Planung begonnen. Im September soll der Future Campus in Oberschleißheim starten - zunächst für drei Jahre.

© SZ vom 06.06.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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