Oberschleißheim:Bürgerstuben-Wirt beklagt Mängel

Lesezeit: 1 min

Gastronom wirft Oberschleißheimer Rathaus Untätigkeit vor

Dicke Luft herrscht offenbar gerade zwischen dem Oberschleißheimer Rathaus und dem Pächter der Gaststätte im Bürgerzentrum der Kommune. In der Bürgerfragestunde des Gemeinderates listete Marino Visintin, Wirt der "Neuen Bürgerstuben", eine Reihe von Beschwerden auf, mit denen er nach eigenen Worten seit Jahren in der Gemeindeverwaltung auf taube Ohren stoße. Intern erhielten die Gemeinderäte zudem ein Schreiben des Wirtes. Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG) verwies ihn auf einen Gesprächstermin im Gemeindebauamt.

Er habe "seit Jahren Probleme" mit der Immobilie, klagte Visintin, "aber es bewegt sich gar nichts". So schilderte er horrende Heizkosten und forderte, dass ein Energiepass für das Gebäude erstellt werde. "Seit fünf Jahren wird mir Abhilfe versprochen", sagte er, passiert sei nichts. Türen seien so undicht, dass die Pächter mit dem Klebeband unterwegs seien, damit es nicht zu arg ziehe. Zuletzt habe das Rathaus für Mini-Reparaturen Handwerker ohne Absprache mit dem Pächter bestellt und ihm dann die Rechnung zugestellt.

Kuchlbauer hatte Visintin zunächst gar nicht zu Wort kommen lassen wollen, weil die Fragestunde Gemeindebürgern vorbehalten ist, der Wirt jedoch in Karlsfeld lebt. Erst auf Intervention aus dem Gemeinderat durfte der Pächter seine Klagen vortragen. Als einzigen Kommentar verwies der Bürgermeister Visintin dann auf ein Gespräch im Bauamt.

Der SZ sagte Kuchlbauer, die geschilderten Probleme würden erst angepackt, wenn in diesem Sommer der Anbau an die Gaststätte realisiert sei. Auf Wunsch Visintins erhalten die Bürgerstuben einen gläsernen Vorbau, in den die Gemeinde rund 400 000 Euro investiert. Jetzt noch Außentüren zu sanieren, wenn mit dem Anbau die Gebäudefront neu gestaltet werde, sei "widersinnig", sagt Kuchlbauer: "Alles andere wird gemacht, sobald der Anbau steht." Die Klage über die Reparaturrechnungen sei "nicht nachvollziehbar".

Visintin kam 2011 in die Bürgerstuben und hat in den fünf Jahren das zuvor über Jahrzehnte chronisch darbende Lokal zu dem beliebten Treffpunkt gemacht, der es in der Konzeption des Bürgerzentrums stets hätte sein sollen. Zu der Gaststätte gehören ein Gastgarten auf dem Bürgerplatz und die Bewirtschaftung von Saal und Konferenzräumen im Bürgerzentrum.

© SZ vom 17.03.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: