Für die Badersfelder war die Entscheidung des Gemeinderats eine Enttäuschung. Circa 90 Prozent der 166 Bewohner hatten ihr Interesse für einen Breitbandausbau bekundet, doch in den Haushaltsberatungen 2017 wurde wegen der Kassenlage entschieden, den Ausbau zu verschieben und die dafür vorgesehenen Mittel anderweitig zu verwenden. Jetzt versucht die Interessengemeinschaft der Anwohner des Oberschleißheimer Ortsteils, ihrem Wunsch noch einmal Nachdruck zu verleihen. Thomas Mittl überreichte Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) eine Unterschriftenliste. Etwa 120 Badersfelder fordern damit den Anschluss ans Breitband.
Thomas Mittl kennt den täglichen Kampf mit dem Internet. Derzeit betrage die Übertragungsgeschwindigkeit oft nur 1500kbit/Sekunde. Der Transportunternehmer sagt, schon bei E-Mails mit Anhang brauche man viel Geduld. "Das ist einfach ein Zeitfaktor." Da in Teilen von Badersfeld auch der Mobilfunkempfang nicht besonders gut sei, sei auch das keine Alternative. "Es ist ein weißer Fleck von allem", beklagt Mittl. Er berichtet, auch Bürgermeister Kuchlbauer unterstütze das Anliegen. "In Zeiten des digitalen Wandels ist dies weder für die Bürger noch für die dort ansässigen Unternehmen zumutbar", heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde dazu. Mittl und die Badersfelder hoffen nun, dass der Gemeinderat bei den Haushaltsberatungen für 2018 anders entscheidet als zuletzt. Zumal es entsprechende Förderungen des Freistaats gibt. "Wir wollten, dass es noch mal auf die Tagesordnung kommt, bevor es die Fördergelder nicht mehr gibt", sagt Mittl.