Oberschleißheim:An Lustheim führt kein Weg vorbei

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Gemeinderat Oberschleißheim lehnt neue Zufahrt zum Schloss ab

Lustheim bekommt keine weitere Zufahrtsstraße. Ein Anwohner hatte im Rathaus angeregt, den Weg südlich des aus Osten kommenden Schlosskanals als Straße zu befestigen, um so eine neue Zufahrt zum Schloss Lustheim und damit auch für den Gemeindeteil zu erschließen. Der Gemeinderat war in der Frage maximal gespalten, sodass es zu einem Abstimmungspatt kam, womit der Antrag zunächst abgelehnt ist.

Der Weg entlang des Kanals wird von Radfahrern und Fußgängern genutzt. Er endet an der Staatsstraße, die vom Lustheimer Kreisel Richtung München und Neuherberg führt. Eine Befestigung für den Kfz-Verkehr und eine Anbindung an die Staatsstraße könnte den Ausflugsverkehr zur Schlossanlage an Lustheim vorbei lenken, so die Intention des Antrags. Derzeit müssen alle Spaziergänger Richtung Hochmutting und alle Schlossbesucher, die den Park von der Ostseite her betreten wollen, über die Hochmuttinger Straße und damit durch Lustheim fahren.

Wegen der Zunahme des Naherholungsverkehrs in der Pandemie seien dort chaotische Zustände aufgetreten. In Grünanlagen werde geparkt, unter anderem auch entlang des jetzt unbefestigten Kanalwegs Müll hinterlassen. Dazu sei die Hochmuttinger Straße völlig überlastet. Bürgermeister Markus Böck (CSU) wollte den Ausbau des Weges prüfen lassen, er erwarte dadurch "für Lustheim eine große Entlastung". SPD, Grüne und FDP lehnten die Option allerdings strikt ab. Einen Fuß- und Radweg durch ein Erholungsgebiet zur Straße auszubauen, sei "völlig unzeitgemäß", monierte Helga Keller-Zenth (Grüne), die neue Route würde eher mehr Verkehr nach Lustheim ziehen. Casimir Katz (FDP), Radverkehrsbeauftragter der Gemeinde, nannte es "einen Schritt in die falsche Richtung, den Autoverkehr zu ertüchtigen". SPD-Sprecher Florian Spirkl wies darauf hin, dass die zweite Öffnung dann auch eine Durchfahrt durch Lustheim ermögliche, was bei den regelmäßigen Staus um den Lustheimer Kreisel eine beliebte Umfahrung werden könnte. Hans Hirschfeld (FW) erinnerte, dass man erst unter großen Mühen Lustheim vom Verkehrslärm der Staatsstraße abgeschirmt habe. Den Antrag weiterverfolgen wollte die CSU und fünf Räte der FW, dagegen waren SPD, Grüne, FDP und ein FWler, so dass er mit 11:11 Stimmen abgelehnt war.

© SZ vom 30.09.2021 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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