Oberschleißheim:Alternativlos

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Oberschleißheims Bürgermeister Christian Kuchlbauer. Illustration: Alper Özer; Foto: Florian Peljak (Foto: Florian Peljak)

Trotz viel Kritik ohne echten Gegner: Rathauschef Kuchlbauer

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Christian Kuchlbauer (Freie Wähler) sei weitgehend unfähig, mit der Gemeindeverwaltung überfordert, im Gemeinderat planlos, ohne Ziele für die Ortspolitik und ein miserabler Fürsprecher für Oberschleißheims Interessen bei übergeordneten Behörden und Institutionen - so lassen sich die Einschätzungen von SPD, CSU, Grünen und FDP über den seit 2014 amtierenden Bürgermeister zusammenfassen. Welch ein Fest muss der Wahltag in einem Jahr da für die politische Landschaft in Oberschleißheim werden, wenn über Kuchlbauer an der Wahlurne Gericht gehalten wird.

Allerdings ist die gebündelte Kritik aller politischen Gruppierungen jenseits der Freien Wähler mittlerweile mit einem beträchtlichen Schönheitsfehler behaftet: Keiner stellt dem ungeliebten Bürgermeister eine Alternative entgegen. Ein Jahr vor der Wahl ist bei keiner Gruppierung ein potenzieller Herausforderer erkennbar. Und es gibt auch im Gemeinderat keine Alternative zum Amtsinhaber - weder in Person noch Konzept.

Die klaffenden Lücken kaschieren die Parteien mit Allgemeinplätzen. Man sei "noch in der Planungsphase" und werde erst bei einer Mitgliederversammlung Strategien und Personen klären, sagt die CSU-Ortsvorsitzende Angelika Kühlewein. Man ziehe die Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten "ernsthaft in Betracht", formuliert Grünen-Fraktionssprecherin Ingrid Lindbüchl. Und die SPD will noch gar nicht über die Kommunalwahl reden, weil erst die Europawahl anstehe. Zu hören ist, dass die Genossen einen externen Bewerber gewinnen wollen. Entschlossenheit, einen Bürgermeister abzusägen, sieht anders aus. Von den drei Mitbewerbern, die Kuchlbauer 2014 unterlegen waren, werden Florian Spirkl (SPD) - aus beruflichen und privaten Gründen - sowie Gaby Hohenberger (Grüne) wohl eher nicht noch einmal antreten.

Dass Kühlewein für die CSU erneut kandidiert, ist dagegen wahrscheinlich. Als Herausforderin hat sie sich freilich bisher nicht wirklich in Stellung gebracht. In der CSU-Fraktion spielt sie bestenfalls die vierte Geige. Als Zweite Bürgermeisterin hat sie gegenüber ihrem Kaltstart 2014 zwar Bekanntheit gesammelt, warum sie Kuchlbauer aus dem Amt drängen möchte, hat sie aber nicht vermittelt.

© SZ vom 16.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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