Oberschleißheim:Alltägliches aus dem Weltall

Die Erforschung des Alls ist nicht nur der Vorstoß in unendliche Weiten - der wissenschaftliche Fortschritt wird immer wieder zur Erde zurückgekoppelt. Weniger die Entdeckungen in fernen Galaxien sind es freilich, die zu alltäglichem Nutzwert entwickelt wurden, vielmehr sind diverse in der Weltallforschung entstandene Techniken heute "All.täglich": So zumindest heißt eine Ausstellung in der Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums, die vom Museum zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) noch bis 24. September gezeigt wird.

Die Solarzelle auf dem Garagendach, die Echtzeitbilder des nächsten Urlaubshotels oder die Gleitsichtbrille. "Das alles kommt in gewisser Weise aus dem All", sagte Wolfgang Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums, bei der Eröffnung am vergangenen Donnerstag. Streckenpeilung mit Navigationsgeräten oder die Verfolgung von Paketsendungen sind weitere Alltagsanwendungen einst für die Weltraumforschung entwickelter Technologien. Diese bieten auch überraschende Einblicke, wie etwa die Tatsache, dass die Scanner von Muttermalen zur Früherkennung von schwarzem Hautkrebs dereinst für die Weltraum-Mission "Rosat" entwickelt wurden, um Bilder des Weltalls nach Supernovas zu durchsuchen.

In fünf Themenbereiche ist die Ausstellung gegliedert, Wohnen und Arbeiten, Gesundheit und Ernährung, Reisen und Freizeit, Mobilität und Kommunikation sowie Wissen und Bildung. "Wir haben die Themen und Exponate vor allem nach dem Gesichtspunkt ausgewählt, welchen Nutzen die Menschen davon haben", sagte Franziska Zeitler, Abteilungsleiterin des Bereichs Innovation und Neue Märkte beim Raumfahrtmanagement des DLR. Um zur Flugwerft Schleißheim und zur Ausstellung zu kommen, muss man übrigens "85764 Oberschleißheim, Ferdinand-Schulz-Allee" in sein Hochtechnologie-Navi aus dem Weltall eingeben.

© SZ vom 06.06.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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