Oberschleißheim:Abpfiff

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Das Spiel ist aus: Die Jugendfußballgemeinschaft München-Land-Nord ist zum Saisonende Geschichte. (Foto: Jakob Berr)

Die Jugendfußballgemeinschaft von fünf Vereinen fällt auseinander

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Die Jugendfußballgemeinschaft (JFG) München-Land-Nord ist geplatzt. Mit dem SV Lohhof, SV Riedmoos, SV Haimhausen und SC Inhauser Moos haben vier der fünf Stammvereine die Mitgliedschaft aufgekündigt. Der FC Phönix Schleißheim will als einziger das Fähnchen der Spielgemeinschaft aufrecht erhalten und sucht jetzt neue Partner. Die Austritte gelten erst zur neuen Saison, sodass die jetzt beginnende Rückrunde der sechs Mannschaften der JFG im Spielbetrieb nach Aussage des Vereins davon unberührt sein soll.

Offenbar hat sich die vor sechs Jahren begründete Arbeitsgemeinschaft im Jugendfußball nicht zur allseitigen Zufriedenheit entwickelt. "Es ist nicht alles so rund gelaufen", sagt JFG-Vorsitzender Robert Maletke, "nicht jeder Verein hat alles beigetragen, was versprochen worden war". Zentraler Konfliktpunkt war laut Maletke, dass "nicht eingetreten ist, dass von jedem Verein die besten Spieler auch in der JFG spielen". Hier gab es offenkundig unterschiedliche Ansichten der Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft durch ihre einzelnen Mitglieder.

Bei einer Delegiertenversammlung am Mittwoch wurden die Austritte nun verkündet, die zum 1. Juli wirksam werden sollen. Hinter den Kulissen ist dabei im Vorfeld offenbar so manches gelaufen. Der FC Phönix hat auf seinem Facebook-Auftritt gepostet, man sei "überrascht und enttäuscht von dem Austritt des SV Haimhausen und des SC Inhauser Moos, weil uns von diesen beiden Vereinen noch bis vor kurzem versichert wurde, dass sie sich weiter an der JFG beteiligen wollen".

Wie es formal weitergeht und was mit den Teilnahmerechten des Vereins in den einzelnen Leistungsligen geschieht, ist nach Angaben Maletkes derzeit noch völlig offen. Ein entscheidender Faktor wird dabei sein, ob der Verein völlig aufgelöst wird oder vom FC Phönix mit neuen Partnern weitergeführt werden kann. Dem Vernehmen nach scheint Oberschleißheim mit Teams aus Garching und Hochbrück darüber zu verhandeln. Allerdings hatte am Freitag auch der FC Phönix reguläre Neuwahlen, sodass hier neue Verhandlungspartner am Tisch sitzen werden. Phönix-Urgestein Karl Fichtl ist Zweiter Vorsitzender der JFG. Schon in der kommenden Woche hat der Verein der JFG zugesagt, die potenziellen Neumitglieder zu präsentieren. Dann werde man "prüfen, ob und wie das machbar ist", sagt Maletke. "Entscheidend ist, was die neuen Vereine in die JFG einbringen können."

Die Fußballgemeinschaft hat derzeit eine A-, eine B-, zwei C- und zwei D-Jugendteams im Spielbetrieb. Etwa hundert Nachwuchskicker sind für die Gelb-Schwarzen am Ball. "Unser einziges Anliegen ist derzeit, dass die Jugendlichen ungestört weiterspielen können", betont der Vorsitzende. Alle fünf Vereine hätten dies zugesichert. "Die Mannschaften bereiten sich grad ganz regulär auf die Rückrunde vor", sagt Maletke. "Alle Teams sind bis 30. Juni regulär im Spielbetrieb."

Die Fußballgemeinschaft sah sich in ihrer Selbstdarstellung auf ihrer Webseite als "Umfeld für ambitionierte Fußballspieler der fünf Stammvereine mit einem leistungsgerechten Fußballangebot". Ziel sei es, "die Talente der Region optimal zu fördern, ohne dabei den Breitensport zu vernachlässigen". Die Talente der fünf Stammvereine sollten bei der Gemeinschaft "die Möglichkeit haben, höherklassig zu spielen".

© SZ vom 18.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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