Oberhaching:Zuwachs in der Schulfamilie

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Zweckverband soll sich für Pläne in Oberhaching und Sauerlach öffnen

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Der Zweckverband Gymnasium Oberhaching will sich zukünftig breiter aufstellen und zusätzlich die Trägerschaft der geplanten Fachoberschule und der neuen Realschule am Bahnhof Deisenhofen sowie eines möglichen Gymnasiums in Sauerlach übernehmen. Darauf verständigten sich die Bürgermeister aus Oberhaching, Sauerlach, Grünwald, Taufkirchen und Brunnthal mit Landrat Christoph Göbel (CSU) und dessen Stellvertreterin Annette Ganssmüller-Maluche (SPD) bei einer Zweckverbandssitzung am Mittwoch in Oberhaching. Zudem soll Straßlach-Dingharting mit ins Boot geholt werden. Das Gremium orientiert sich dabei am Schulzweckverband Südost, in dem mehrere Gemeinden für sämtliche weiterführenden Schulen in diesem Gebiet zuständig sind. Diesen Plänen müssen allerdings Anfang kommenden Jahres noch die Gemeinderäte und Kreisgremien zustimmen.

Während Stefan Schelle (CSU), Bürgermeister von Oberhaching, zuversichtlich ist, dass sein Gemeinderat da mitzieht, gab sich dessen Sauerlacher Kollegin Barbara Bogner (UBV) skeptisch, ob das Gremium in ihrem Rathaus auch so begeistert sein wird. "Ich höre die schon sagen: Da können die anderen drin sein", sagte Bogner. Sauerlach hatte sich auch um die Realschule und die FOS beworben, war aber leer ausgegangen. Landrat Göbel sieht hingegen in der Zusammenführung eine "große Chance". "Wir sollten aus Fehlern lernen", sagte er und verwies auf den nördlichen Landkreis, wo ein Zweckverband auseinandergebrochen ist. "Für Sauerlach ist es günstiger, in der Solidargemeinschaft zu bleiben", ließ er dem dortigen Gemeinderat ausrichten, "wir sollen das auf breitere Schultern stellen." Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) sieht die Zugehörigkeit zum Zweckverband als "moralische Verpflichtung".

Während die Kosten für Bau und Unterhalt der Fachoberschule allein der Landkreis übernimmt, verteilen sich die Ausgaben für die Realschule auf Kreis und Kommunen, gegebenenfalls also auf die Mitglieder des Zweckverbandes. Wie teuer das wird, haben die Verantwortlichen im Landratsamt zwar anhand des Taufkirchner Realschulbaus bereits errechnet und sind bei einem Gebäude für prognostizierte 617 Schüler in 24 Klassen auf etwa 22 Millionen ohne Turnhalle und Außenflächen gekommen. Doch sind diese Zahlen fünf Jahre alt, sodass das Gremium aufgrund der gestiegenen Baukosten eine erneute Berechnung bis Dezember einforderte. Als Grundlage sollen Zahlen des jüngsten Realschulbaus in Unterschleißheim dienen. Laut Schelle ist daran gedacht, die Schule fremd zu finanzieren.

© SZ vom 17.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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