Oberhaching:Sorge um Sozialstruktur

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Rathaus verhilft Oberhachingern zu günstigem Wohnraum

Von Iris Hilberth, Oberhaching

An der Oberhachinger Franz-Josef-Strauß-Straße soll ein Baugebiet für ein Einheimischenmodell entstehen. Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung diese Woche auf ein Strukturkonzept verständigt, das eine gemischte Bebauung vorsieht, um möglichst vielfältige Formen von selbst genutztem Wohneigentum anbieten zu können. Die Verwaltung schlägt 40 Prozent Geschosswohnungsbau, einen ebenso großen Anteil an Doppelhaus- sowie 20 Prozent Einzelhausgrundstücke vor. Über die genaue Aufteilung soll allerdings noch im Gemeinderat abschließend beraten werden.

Dieses Gebiet zwischen Forstweg und dem bisherigen Feld-, Geh- und Radweg mit der Bezeichnung "Am Neuen Weg" ist insgesamt 20 400 Quadratmeter groß, 14 000 davon sollen bebaut werden. Bislang wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Grund für die Auflage des Einheimischenmodells ist die Entwicklung der Grundstückspreise. Wie im gesamten Ballungsraum München können sich auch in Oberhaching Haushalte mit mittlerem und niedrigem Einkommen kaum noch Wohneigentum leisten. Diese Entwicklung bedrohe zunehmend die gewachsenen Sozialbeziehungen sowie eine gesunde und ausgewogene Sozialstruktur, ist man in Oberhaching überzeugt. Auf dem Areal westlich der Franz-Josef-Strauß-Straße sollen ähnlich wie bereits am Puppenspielerweg Einheimische, die sich auf dem freien Markt kein Wohneigentum leisten können, zu vergünstigten Konditionen zum Zuge kommen. Die Kriterien und den notwendigen Punktekatalog wird der Gemeinderat noch definieren.

Gerne würde die SPD den Anteil des Geschosswohnungsbaus noch erhöhen. Darüber gilt es noch zu diskutieren. Allerdings wies Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) darauf hin, dass "die Einfamilienhäuser für uns wichtig sind. Die brauchen wir für die Refinanzierung des Grundstücks". Auch über die Kinderspielplätze in dem neuen Wohngebiet herrscht noch Diskussionsbedarf. Die Verwaltung schlägt keinen öffentlichen Spielplatz direkt auf dem Areal vor. Stattdessen will sie einen größeren beim Schlittenberg am Äußeren Stockweg errichten.

© SZ vom 04.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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