Oberhaching:Sich der Angst stellen

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Auch kommendes Jahr sind Verkehrsbehinderungen zu erwarten, verkündete Bürgermeister Stefan Schelle. (Foto: Claus Schunk)

Bürgermeister fordert zu Mitarbeit im Helferkreis auf

Von Konstantin Kaip, Oberhaching

Das Hauptthema des Abends bei der Bürgerversammlung im Forstner vor 300 Zuhörern war eins, bei dem es "keine einfachen Antworten" gebe, sagte Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) am Donnerstag, "auch wenn manche Parolen parat haben". Die Gemeinden sei auch bei der Unterbringung von Flüchtlingen eine Solidargemeinschaft, betonte er, die für die Integration der Menschen zuständig seien, auch wenn die "ein langer Weg und für uns alle eine große Herausforderung" sei. Schelle betonte, dass die Traglufthalle nur vorübergehend bestehe und die dezentrale Unterbringung, für die die Gemeinde mehrere Grundstücke zur Verfügung gestellt hat, langfristig der richtige Weg sei. Viele Bürger hätten Angst, sagte er und forderte auf, sich der "Angst ganz bewusst zu stellen" und Begegnungen, etwa über den Helferkreis, zu suchen. Ansonsten ist das Gemeindeleben der Oberhachinger derzeit von zahlreichen Baustellen geprägt.

Von denen handelte in weiten Teilen auch der Bericht des Abends. Und natürlich erwähnte er auch die "nervenzerfetzende Baustelle" an der Münchner Straße, die die Oberhachinger im vergangenen Sommer erdulden mussten. "Ich kann den Ärger verstehen", sagte Schelle, schließlich habe die nicht nur verheerende Staus verursacht, sondern auch "Nerven und viele Handeltreibende Geld gekostet". Die Gemeinde, überrascht von der raschen Entscheidung des Freistaats, die Straße zu sanieren, müsse aber die nötigen Leitungen verlegen und erneuern lassen. Auch für die Gemeindewerke sei es daher ein "turbulentes Jahr" gewesen. Im kommenden Jahr stehe nun der "Katastrophenabschnitt von der Autobahn zur Tankstelle" an, für den man Ampel und Einbahnregelung angeregt habe. Dennoch warnte Schelle: "Es werden wieder vier, fünf Monate im Sommer, die spannend werden."

Der Bürgeremeister projizierte auch erfreuliche Baustellen an die Leinwand: die von der Grundschule mit Mehrzweckhalle in Deisenhofen etwa. Im Herbst sollen die Schüler in den neuen Schultrakt ziehen, dann wird der alte Trakt abgerissen. Im Sommer 2018 werde der Bau fertiggestellt. Die Arbeiten an der Grundschule Oberhaching würden bereits in den Pfingstferien fertig, statt wie ursprünglich gedacht im Herbst. Auch soll der Bau um 250 000 Euro billiger werden als gedacht. Schelle blickte auch auf künftige Baustellen: den Supermarkt am Kirchplatz, für den die Verhandlungen mit dem Investor noch nicht abgeschlossen sind. "Da sind wir hinten dran", gab Schelle zu und betonte, man dürfe "das Grundstück nicht unter Wert verkaufen". Auch die neue Volkshochschule mit Musikschule werde "bei den Haushaltsberatungen eine große Rolle spielen".

Von den Bürgern gab es nur einen Antrag, für eine Lärmschutzverordnung zur Mittagszeit. Der Antragsteller gab sich aber mit Schelles Vorschlag zufrieden, die geltende Bundesverordnung im Gemeindeblatt zu veröffentlichen. Mehr aufhalsen wollten die Bürger ihrem Gemeinderat dann nicht. Aufgaben und Baustellen gibt es schließlich genug.

© SZ vom 21.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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