Oberhaching:Ortsdurchfahrt mit neuem Gesicht

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Die Ampel soll bleiben. Der Oberhachinger Bauausschuss sprach sich einstimmig gegen einen Kreisverkehr an der Lanzenhaarer Straße aus. (Foto: Angelika Bardehle)

Oberhaching strebt Sanierung der Münchner Straße im kommenden Jahr an.

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Die Pläne für die Sanierung und Umgestaltung der Münchner Straße in Oberhaching nehmen langsam Gestalt an. Doch ist anscheinend noch unklar, ob die Bagger auf der Hauptdurchgangsstraße wie von der Gemeinden anvisiert tatsächlich im kommenden Jahr bereits anrollen können. "Ich kann nicht zusicher, dass wir 2016 die Mittel dafür auch haben", sagte Silver Veit, Vertreter des Staatlichen Bauamts Freising, bei der Vorstellung des aktuellen Planungsstands im Oberhachinger Bauausschuss.

Der Mann gab sich vor dem Gremium betonte vorsichtig mit Versprechungen, schließlich müssten in allen Landkreisen Prioritäten gesetzt werden, man werde prüfen, "welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden müssen". Diese Aussage schien Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) doch etwas überrascht zu haben. Hatte er bei der Bürgerversammlung vergangenen Herbst den Leute doch sogar geraten: "Wenn Sie Urlaub nehmen wollen, dann am besten den gesamten Sommer 2016." So blieb ihm nun nichts anders übrig als zu betonen, die Gemeinde werde sich dafür einsetzen, "dass die Maßnahme 2016 tatsächlich umgesetzte wird". Die Dringlichkeit nämlich hat man in Oberhaching längst erkannt.

13 000 Fahrzeuge rollen täglich über die arg strapazierte Münchner Straße durch die Ortschaft. Es holpert, es klappert, es ist laut. Kanaldeckel und Schlaglöcher sind ein tägliches Ärgernis. Für Fahrradfahrer ist die Durchfahrt der stolzen "radlfreundlichen Gemeinde" auf dieser Straße ein echtes Wagnis. So waren alle hoch erfreut, als Schelle vergangenen Sommer verkünden konnte, die Staatsstraße 2368 werden 2016 saniert und bekomme sogar einen lärmmindernden Flüsterbelag. Dass auch die Gemeinde die Erneuerung ihrer Hauptverkehrsader eine Stange Geld kosten wird, nahm man ob der Wichtigkeit des Projekts in Kauf. Denn der Freistaat übernimmt nur die Kosten für den Um- und Ausbau des gesamten Fahrbahnbereichs, die "straßenbegleitenden Dinge" wie Geh- und Radwege, Grünflächen, Parkplätze und Bordsteine muss die Gemeinde zahlen.

Die hat auch schon eifrig Pläne gemacht, wie die Münchner Straße zukünftig aussehen soll. Leiser soll sie werden, die Geschwindigkeit reduzierend und natürlich soll die Situation für Radfahrer deutlich verbessert werden. Auch über Querungshilfen etwa an der Badstraße wurde diskutiert. Im Fokus war insbesondere die Kreuzung an der Lanzenhaarer Straße. Ein Teil des Gemeinderats hatte sich hier lange für einen Kreisverkehr statt der bisherigen Ampelanlage stark gemacht. Aufgrund einer Studie, die beide Lösungen miteinander verglich, ist der Ausschuss jetzt aber vom Bau eines Kreisverkehrs wieder abgerückt. Nicht nur, dass vor allem morgens die zahlreichen Fahrzeuge aus Richtung Süden die Zufahrt aus der Lanzenhaarer Straße blockieren würden, vor allem rieten die Verkehrsexperten wegen der Sicherheit der dort querenden Fußgänger - insbesondere Schulkinder - von einem Kreisel ab. Auch Zebrastreifen böten bei dieser Lösung nur eine gefährliche Scheinsicherheit, so die Meinung.

Nun gilt es erst einmal verschiedene Varianten der Gestaltung der Münchner Straße mit und ohne Parkplätze sowie Radverkehr auf der Straße oder auf dem Gehweg am 27. April mit den Anwohnern zu diskutieren. Endgültig entscheiden über das neue Gesicht der Ortsdurchfahrt wird der Gemeinderat am 7. Juli.

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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