Oberhaching:Naturschützer beklagen Artenschwund

Wildbienen, Zaunkönige, und viele Ackerwildkräuter auch - immer mehr Pflanzen und Tiere sind hierzulande vom Aussterben bedroht. Auf einem Treffen der Ortsgruppe des Bund Naturschutz berichteten Eike Hagenguth und Hans Jakob über Ursachen und Lösungen. Die Gründe seien sehr vielfältig, sagte Jakob. Neben dem Klimawandel würden auch der hohe und zum Teil falsche Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ihren Teil dazu beitragen sowie die zunehmende Bebauung von vorher naturbelassenen Flächen. Problematisch sei vor allem der Rückgang der Vielfalt der Pflanzen, so Jakob. Wildkräuter sind zum Beispiel wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten, von denen sich dann wiederum Vögel und Reptilien ernähren. Jakob formulierte eine eher düsteren Prognose: "Weil die Probleme so komplex sind, ist ein Zurückdrehen fast unmöglich." Gerade deshalb müsse aber umso mehr gemacht werden. Auf Stilllegungsflächen in der Landwirtschaft hätten sich zum Beispiel in Oberhaching wieder mehr Insekten und Vögel angesiedelt, so Jakob.

Dabei bekommen Bauern eine Ausgleichszahlung dafür, dass sie eine Ackerfläche über fünf Jahre nicht bewirtschaften und stattdessen bestimmte Wildpflanzen säen. Hagenguth empfahl allen Gartenbesitzern eines: "Den Garten möglichst naturnah pflegen und nicht alle Kräuter rausreißen. Das hilft vielen Tieren."

© SZ vom 18.10.2017 / hpu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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