Oberhaching:Lesen und lesen lassen

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Stolze Mitarbeiterinnen: Ute Koppold, Irmela Eichinger, Gabriele Petzke und Petra Schmitt (von links) mit der Urkunde, die die Oberhachinger Bücherei als Träger des Kinderbibliothekspreises ausweist. (Foto: Sebastian Gabriel)

Die Bücherei ist für ihr breites Angebot mit dem Kinderbibliothekspreis ausgezeichnet worden

Von Antonia Dieterle, Oberhaching

Lesen regt die Fantasie an und ist eine zentrale Fähigkeit, die von Kindesalter an eine großer Bedeutung hat. Doch nicht jedes Kind findet Bücher toll oder hat Zugang zu Lesestoff. Bibliotheken kommt hier eine entscheidende Rolle als Leseförderer zu. Die Gemeinde- und Schulbibliothek Oberhaching gehört hier zu den Vorreitern und wurde dafür nun neben vier weiteren Büchereien in Bayern mit dem Kinderbibliothekspreis ausgezeichnet.

Bereits zum zwölften Mal verlieh das Bayernwerk in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek und dem Sankt Michaelsbund die Auszeichnung für eine herausragende Leseförderung von Kindern und Jugendlichen. Die Kriterien für die Vergabe des Preises umfassten den Medienbestand und vorhandene Materialien, das Ausleihverfahren, die Vermittlung von Medienkompetenz und das Angebot von Projekten zur Leseförderung.

Die 1500 Quadratmeter große Bibliothek in Oberhaching hat in diesen Bereichen viel zu bieten. Das dreistöckige Gebäude befindet sich in direkter Nähe zur Mittel- und Wirtschaftsschule sowie zum Gymnasium. Es bietet Platz für mehr als 46 000 unterschiedliche Medien, darunter 11 800 Kinder- und Jugendmedien. Seit mehr als 15 Jahren ist die Bibliothek ein generationenübergreifender Treffpunkt in Oberhaching. Für Kinder bis zu drei Jahren und ihre Eltern gibt es die Vorlesestunde "Lesemäuschen", Schulklassen aller Jahrgangsstufen werden regelmäßig durch die Bibliothek geführt und es besteht ein enger Austausch mit den Kindertageseinrichtungen in Oberhaching. Im Erdgeschoss des lichtdurchfluteten Bibliotheksbaus befindet sich das Lesecafé, das Schüler und Eltern gleichermaßen zum Verweilen einlädt und als Treffpunkt dient.

Die stellvertretende Bibliotheksleiterin Irmela Eichinger freut sich über den Preis und betont: "Kinder lesen immer noch - trotz Smartphone". Einen maßvollen Umgang mit digitalen Medien hält sie für wichtig. Kinder und Jugendliche sollten möglichst alle Mediengattungen kennen und nutzen. In der Bibliothek dürfen sie neben klassischer EDV-Recherche auch zum Tablet greifen. Dies ist laut Eichinger ein guter Leseeinstieg für Kinder, die Bücher noch nicht für sich entdeckt hätten. Es gibt zudem eine Vorlesestunde mit einem besonderen Gast: Der ausgebildete irische Wolfshund Casey darf beim Zuhören gestreichelt werden.

Für Irmela Eichinger, die seit mehr als 25 Jahren in der Bibliotheksarbeit tätig ist, sind die Gespräche und Rückmeldungen der Besucher sehr wertvoll. So erfährt sie, dass Bücher, die gemeinsam von Eltern und Kind gelesen werden können, gerade besonders beliebt sind. Oder davon, dass Harry Potter mittlerweile schon Kindern im Grundschulalter vorgelesen wird.

Mit der Auszeichnung ist ein Mediengutschein im Wert von 5000 Euro verbunden. Daher ziehen nun mehr als 250 neue Medien für Kinder und Jugendliche in die Regale der Bücherei ein.

© SZ vom 06.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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