Oberhaching:Fleiß, Ehrgeiz und Zeitmanagement

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Maximilian Graf studiert an der FOM München. Das Wintersemester hat diese Woche begonnen. Spätentschlossene können sich noch bis Oktober anmelden. Info-Veranstaltung ist am Montag, 17. September, 18 Uhr an der Hopfenstraße 6. (Foto: Michaela Strassmair)

Arbeiten, studieren und Familie - Maximilian Graf zeigt, wie das geht

Vollzeitjob als Führungskraft, berufsbegleitendes Studium, Baby, Hund, Rennradfahren - alles gleichzeitig und dabei noch Spaß am Leben haben: Für den Wirtschaftsingenieur Maximilian Graf ist das ganz normal. Im Interview verrät der 29-Jährige, wie es gelingt, ein derartiges Programm mit Freude zu meistern.

SZ: Wie viele Stunden hat Ihr Tag?

Maximilian Graf: Ich schlafe zwischen sechs und sieben Stunden, sodass mein Tag 17 Stunden hat. Am Sonntag machen meine Frau und ich einen genauen Plan für die kommende Woche. Schon während meiner Berufsausbildung zum Industriemechaniker habe ich nebenbei das Fachabitur gemacht und dabei gelernt, dass Zeitmanagement einfach alles ist.

Sie haben eine zehn Monate alte Tochter und sind von früh bis spät beschäftigt - wie macht Ihre Frau das mit?

Meine Frau ist mein Joker, denn sie studiert immer mit mir zusammen. Wir haben beide gleichzeitig das berufsbegleitende Wirtschaftsingenieur-Studium an der Münchner FOM Hochschule für Berufstätige begonnen und den Bachelor-Abschluss gemacht. Denn zu zweit tut man sich leichter und fühlt sich viel sicherer. Wir ergänzen uns perfekt: Ich kann die kaufmännischen und technischen Dinge gut erklären, sie ist bei den mathematischen und sprachlichen Sachen viel besser. Wir haben zudem das Glück, dass die Schwiegereltern nebenan wohnen und auf die Kleine aufpassen können.

Während Ihres Bachelor-Studiums sind Sie in eine Führungsposition beim Oberhachinger Unternehmen High Tech Gerätebau befördert worden. Warum setzen Sie jetzt noch ein Master-Studium darauf?

Den Master hatten meine Frau und ich schon vorher geplant. Wenn man so etwas macht, dann sollte man es auch richtig machen. Außerdem sind wir jetzt gut im Rhythmus, was sich erst nach ein paar Semestern einstellt. Beim Studium lautet unsere Devise: lieber jetzt als morgen. Lässt man es einmal schleifen, kommt sofort Druck auf und man verliert den Spaß.

Waren Sie schon immer so ehrgeizig?

Nein. Bei mir hat es erst in der Ausbildung Klick gemacht, als mein Chef meinte, ich müsste entscheiden, was mir wichtiger ist: mein Sport oder meine Arbeit. Von da an habe ich mich reingehängt, was sofort mit guten Noten und Gehaltssprüngen belohnt wurde. Meine Eltern, die eine Landwirtschaft haben, legten aber den Grundstein, indem sie uns lehrten, dass man etwas dafür tun muss, wenn man etwas will.

Haben Sie das Gefühl, etwas im Leben zu verpassen?

Es ist nicht so, dass ich auf viel verzichtet hätte: Ich kann mir einiges leisten, weil ich immer Vollzeit gearbeitet habe. Montags bis mittwochs, wenn keine Vorlesungen sind, fahre ich oft mit dem Rennrad 30 Kilometer in die Arbeit oder gehe abends mit unserem Hund laufen. In diesem Sommer sind wir fünf Wochen mit dem Wohnmobil durch Frankreich gefahren und haben einen tollen Urlaub verbracht. Aber eines steht fest: Wenn meine Frau und ich den Master in der Tasche haben, dann ist Schluss mit Studieren, denn wir wollen gerne noch ein weiteres Kind.

Wie lautet Ihre Erfolgsformel, alles unter einen Hut zu bringen?

Das sind sechs Punkte, die ich mit dem Studium gelernt habe: unangenehme Dinge schnell abarbeiten, Pausen nützen, ein gutes Zeitmanagement, Teamwork, Fleiß und Ehrgeiz.

© SZ vom 04.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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