Oberhaching:Brandschaden stellt Bezugstermin in Frage

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Feuer und Löschwasser haben dem Neubau der Grundschule in Oberhaching stärker zugesetzt als zunächst angenommen

Von Michael Morosow, Oberhaching

Nach dem Brand auf der Baustelle der Deisenhofener Grundschule Ende Juni hat die Polizei den dabei entstandenen Sachschaden auf 30 000 Euro geschätzt. Inzwischen muss davon ausgegangen werden, dass die Gemeinde für die Reparatur deutlich mehr Geld in die Hand nehmen muss. Die genaue Höhe des Schadens steht zwar nach wie vor nicht fest, "aber er ist beträchtlich", sagte Bauamtsleiter Gerhard Jäger am Dienstag im Gemeinderat. Wie sich bei einem Ortstermin mit Architekt und Statiker gezeigt hat, ist durch das Feuer nicht nur die Südfassade der neuen Turnhalle erheblich beschädigt worden, bei den Löscharbeiten ist zudem Wasser durchgesickert und hat laut Jäger Teile des Bodenaufbaus kontaminiert. Es müssten Sportboden, Heizung und Fußbodenheizung erneuert werden, sagte Jäger. Das Unglück wirft womöglich auch den Zeitplan von Gemeinde und Schule durcheinander.

Der Schulbau sollte am 1. November bezogen werden, aber zumindest die Eröffnung der Turnhalle wird sich nach hinten verschieben. Trost für Schülerinnen und Schüler: Zum Schulbeginn im Herbst wird der Teil der Sporthalle, der durch das Feuer nicht beschädigt wurde, genutzt werden können. "Das ist ein nigelnagelneues Gebäude, das ist besonders bitter", sagte Bürgermeister Stefan Schelle, als er zu Beginn der Sitzung den Vorfall noch einmal thematisierte. Zusammen mit der Versicherung werde nun ein Fahrplan für das weitere Vorgehen erarbeitet.

Das Feuer war am Mittwoch, 29. Juni, nach Schweißarbeiten ausgebrochen. "Die Arbeiter waren bereits drei Stunden weg, als das Feuer ausbrach", berichtete Jäger jetzt. Dass nicht die gesamte Turnhalle zum Raub der Flammen wurde, ist dabei offenbar einem auf der Baustelle arbeitenden Praktikanten zu verdanken, der um 18.10 Uhr Brandgeruch festgestellt hatte - zu einem Zeitpunkt also, an dem sich normalerweise kein Mensch mehr auf der Baustelle aufhält.

Zum Glück sei es gelungen, den Brand relativ zügig zu löschen, sagte Stefan Schelle. Die Feuerwehren aus Oberhaching und Taufkirchen waren sechs Minuten nach Alarmierung am Einsatzort, gerade noch rechtzeitig, um das Feuer zu löschen, ehe es die gesamte Südfassade erfassen konnte. Wie hoch der Schaden am Ende sein wird, hängt wohl nicht zuletzt davon ab, ob Schalungen und Dämmungen an den zentralen Holzbohlen in dem betroffenen Bereich repariert werden können oder erneuert werden müssen.

Es müsse alles geöffnet werden, Dämmwand, Fußboden und Fußbodenaufbau, um zu sehen wie weit durch Brandrückstände Teile kontaminiert sind, und alles so weit zurückgebaut werden, dass die Schule nachhaltig Schadstofffrei ist, sagte Jäger. In drei Wochen soll das Schadensbild klar sein.

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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