Neuer Schulstandort:Nachbarlandkreis prüft Gymnasium für Poing

Die Chancen, dass in absehbarer Zeit ein neues Gymnasium in Poing gebaut wird, steigen. Noch im Jahr 2015 hatte das aktuelle Schulentwicklungsgutachten des Landkreises für ein derartiges Projekt zwar wenig Perspektiven gesehen, seitdem habe sich aber einiges geändert, sagte der Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in einem Pressegespräch: Zum einen wachse der Landkreis Ebersberg generell deutlich schneller als damals prognostiziert, zum anderen habe die Gemeinde Poing aktiv den Beschluss gefasst, mehr Wohnraum in den neuen Baugebieten vorzusehen und damit auch die Einwohnerzahl zu steigern, "das konnte man vor zwei Jahren noch nicht wissen". Vor allem aber würde eine mögliche Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium laut Niedergesäß eine Neubewertung der Situation nötig machen. "Das wäre eine völlig andere Gefechtslage", so der Landrat. Dann nämlich würden die Schülerzahlen im Gymnasium Vaterstetten wohl tatsächlich auf 1800 steigen, dies wäre auch nach Einschätzung der Regierung von Oberbayern zu groß.

Den möglichen Bau einer Berufsschule für die Landkreise München und Ebersberg sowie einer Fachoberschule werden durch diese Überlegungen nicht tangiert: "Ich bin nicht der Meinung, dass man die Schultypen gegeneinander ausspielen sollte", sagte Niedergesäß. In allen drei Fällen wird nach Prognose des Ebersberger Landrats in diesem Jahr eine Entscheidung fallen - auch über eine Zeitschiene und die mögliche Finanzierung. Brigitte Keller, Leiterin der Abteilung Zentrales und Bildung, betonte, dass der Bau einer Berufsschule finanziell anders zu bewerten ist als der anderer Schulen: "Eine Berufsschule finanziert sich zu 100 Prozent über Gastschulbeiträge."

© SZ vom 16.02.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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