Neue Pendlertrasse:Vorfahrt für Radler

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Bisher endet die Fahrradstraße in der Gutenbergstraße. Das soll sich auf Anregung der CSU ändern. (Foto: Sebastian Gabriel)

Die Ottobrunner Gutenbergstraße wird zur Fahrradstraße

Von Martin Mühlfenzl, Ottobrunn

Die Gemeinde Ottobrunn bekommt eine durchgehende Fahrradstraße von der Rosenheimer Landstraße im Zentrum bis zum östlich gelegene Haidgraben. Einstimmig hat der Planungsausschuss des Gemeinderats einem Antrag der CSU-Fraktion zugestimmt, die Gutenbergstraße von einer sogenannten Radltrasse zu einer Fahrradstraße hochzustufen, auf der Radfahrer Vorrang haben und für Autofahrer strenge Regeln gelten. Damit wird über die Gutenbergstraße, den kleinen Schwenk über die Lindenstraße sowie die Edelweißstraße eine Trasse vornehmlich für Radler geschaffen, die Teil einer "überörtlichen Radwegverbindung" von Unterhaching über Ottobrunn bis Putzbrunn sein soll.

Mit der neuen Fahrradstraße solle vor allem mehr Sicherheit für Radfahrer geschaffen werden, sagte CSU-Fraktionssprecherin Susanne Vordermaier, die den Antrag eingebracht hatte. Viele Radler nutzen die Lindenstraße vor allem in den Stoßzeiten als Ausweichtrasse zur nördlich gelegenen und viel befahrenen Unterhachinger Straße am Isarcenter. "Die quillt im Pendlerverkehr über", sagte Vordermaier. Auf ihre Anregung hin wurde im Ausschuss zudem beschlossen, an der Kreuzung der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Lindenstraße mit der Gutenberg- und Edelweißstraße Stoppschilder anzubringen, um den Radfahrern in Ost-West-Richtung Vorfahrt zu gewähren. Damit zeigte sich auch Dietrich Zeh von den Grünen zufrieden, dessen Fraktion auch akzeptieren konnte, dass im Zuge der Hochstufung der Gutenbergstraße die Brennerstraße zu einer Radltrasse zurückgestuft wird. Wichtig sei, dass es jetzt eine durchgehende Verbindung vom Haidgraben zur Rosenheimer Landstraße gebe, sagte Zeh.

In der Diskussion um die Gutenbergstraße wurde allerdings erneut deutlich, dass es bei der Gesamtbetrachtung des Radverkehrs in Ottobrunn weiter Differenzen gibt; vor allem wenn es um die stark vom motorisierten Individualverkehr betroffene Putzbrunner Straße geht. Seit Jahren wird im Gemeinderat intensiv darüber diskutiert, ob und wie hier Verbesserungen für Fahrradfahrer geschaffen werden können.

Susanne Vordermaier verteidigte die Haltung ihrer Fraktion, die Eingriffe in die Straße wie etwa Fahrradstreifen weiter ablehnt; auch das Landratsamt erkenne hier als zuständige Behörde keinen Handlungsbedarf, so die CSU-Gemeinderätin. Dietrich Zeh indes sagte, es müsse "an einigen neuralgischen Stellen" spürbare Verbesserungen geben und dies sei möglich. Versuche seitens der Grünen und auch der FDP im Gemeinderat, zumindest Fahrradstreifen einzurichten, um Radler besser zu schützen, hat das Gremium immer abgelehnt. Zeh machte aber auch deutlich, dass das Thema für seine Fraktion noch nicht vom Tisch ist. "Und auch Bürgermeister Thomas Loderer hat ja gesagt, dass zumindest weiter darüber nachgedacht wird", sagt er.

© SZ vom 15.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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