Neubiberg:Zurück von der Gorch Fock

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Oberfähnrich zur See Nadja Petrat aus Neubiberg. (Foto: oh)

Offiziersanwärterin Nadja Petrat studiert in Neubiberg

Interview von Daniela Bode, Neubiberg

Am Tag der Bundeswehr am Samstag in einer Woche, 11. Juni, stellt die Universität der Bundeswehr in Neubiberg ihre Studien- und Forschungsmöglichkeiten vor. Momentan werden dort rund 3000 Offizieranwärter akademisch in Kleingruppen ausgebildet, darunter die 26-jährige Nadja Petrat. Als Oberfähnrich zur See studiert sie "Management und Medien" im Bachelor und wird am Tag der Bundeswehr mit rund 650 Kameraden zum Offizier befördert.

SZ: Frau Petrat, warum haben Sie sich für den Offizierberuf entschieden?

Nadja Petrat: Mit der Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton in der Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr konnte ich verschiedene Bereiche und Dienstgradgruppen kennenlernen. Ein Major an der Dienststelle machte mich auf den neuen Medienstudiengang aufmerksam, im Herbsttrimester 2014 fing ich nach meiner Grundausbildung damit an. Für mich kam als Nordlicht von Anfang an nur die Marine in Frage. Ich wollte in Wassernähe bleiben - ob an der Nord- oder Ostsee war mir egal.

Was ist Ihnen auf Ihrem bisherigen Karriereweg besonders im Gedächtnis geblieben?

2015 habe ich neun Wochen Praktikum auf dem Segelschulschiff Gorch Fock verbracht. Zunächst begleiteten wir die Vereidigung der Offiziersanwärter an der Marineschule Mürwick, dann ging es von Kiel über Skagen nach Dublin. An Deck war es niemals langweilig: Ich habe die Offiziere im Wachdienst und bei täglich anfallenden Arbeiten unterstützt. Einmal war auch der Bundespräsident an Bord, dessen Besuch wir vorbereitet haben. Die Gorch Fock ist für mich das Traumschiff schlechthin, später möchte ich dort als Segeloffizier arbeiten. Dort wird vermittelt, dass man nur gemeinsam ans Ziel kommen kann. Alleine an einem Strang zu ziehen, bringt das Segel nicht von Backbord auf Steuerbord.

Was haben Sie noch bei der Bundeswehr gelernt?

Gerade auf einem Schiff gibt es keine Ausweichmöglichkeiten - ich bin daran gereift, Probleme direkt anzusprechen. Als impulsiver Mensch habe ich gelernt, eine gewisse Ruhe zu entwickeln. Man sollte andere Teamkameraden einfach mal machen lassen und bevor man eingreift, auch andere Lösungswege akzeptieren. Offiziersanwärter werden oft als Führungskräfte und Personalmanager belächelt. Daher ist es für mich wichtig, auf die Erfahrungen anderer Dienstgradgruppen zurückzugreifen, weil sie in dem, was sie tun, Spezialisten sind.

Was schätzen Sie am Studium an der Universität der Bundeswehr München?

Der Standort ist verlockend - wir haben es hier ruhig, aber nicht weit in die Stadt. Die kurzen Wege sind traumhaft, aus der Stube falle ich förmlich in den Hörsaal. Jeder hat im Studium die Möglichkeit, nach seinem Schema zu lernen und sich auf seine Einzelstube zurückzuziehen. Ich mache auf dem Campus Cross Fit und schwimme gern. Von Kampfsport bis Tanzen - jeder kann hier seine Erfüllung in einer Sportart finden.

Mehr zum Tag der Bundeswehr in Neubiberg unter: www.unibw.de

© SZ vom 04.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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